Arthtritis

Ilaris gegen Gicht

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Berlin -

Die EU-Kommission hat Ilaris (Canakinumab) zur Behandlung von Patienten mit akuter Gicht-Arthritis zugelassen. Laut Hersteller Novartis ist Ilaris das erste biotechnologische Arzneimittel zur symptomatischen Schmerzbehandlung der Gicht in der EU.

Ilaris muss einmal täglich subkutan injiziert werden. Das Präparat ist bei Patienten indiziert, die in zwölf Monaten mindestens drei Gichtattacken haben und bei denen nichtsteroidale Antirheumatika und Colchicin kontrainidiziert sind oder nicht ausreichend wirken. Auch eine Kortisontherapie darf nicht indiziert sein.

In der zulassungsrelevanten Studie konnte Ilaris die Schmerzen signifikant stärker lindern als intramuskulär injiziertes Triamcinolon. 454 Patienten hatten über zwölf Wochen entweder 150 Milligrammm Ilaris oder 40 Milligramm Trimacinolon erhalten.

In beiden Behandlungsgruppen verminderte sich die gefühlte Schmerzintensität nach sechs Stunden. Bei längerer Behandlung war Ilaris laut Novartis statistisch signifikant überlegen.

Nebenwirkungen waren unter Ilaris 13 Prozent häufiger als unter Triamcinolon. Ilaris ist ein monoklonaler Antikörper gegen Interleukin-1-beta. Der Wirkstoff inhibiert so die Genaktivierung von Entzündungsmediatoren.

Bislang ist Ilaris zur Behandlung von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab vier Jahren mit Cryopyrin-assozierten periodischen Syndromen (CAPS) wie Muckle-Wells-Syndrom und Kältesyndrom zugelassen. Bei diesen Erkrankungen führt ein genetischer Defekt zur vermehrten Produktion von Interleukin-1.

Das endogene Pyrogen induziert lokale Entzüdnungsreaktionen. Auch Gicht ist eine entzündliche Erkrankung. Durch Störung des Purinstoffwechsels lagern sich Harnsäurekristalle in Gelenken ab, die zu den Entzündungen und Schwellungen führen. Meist leiden die Patienten zusätzlich an Bluthochdruck, Nierenerkrankungen Diabetes, Dyslipidämie und Herz-Kreislauferkrankungen. Dadurch können sich bei der Arzneimittelwahl Kontraindikationen ergeben.

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