DGB-Studie

Arbeitslosigkeit macht krank

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Jahrelange Arbeitslosigkeit beeinträchtigt die Gesundheit der Betroffenen nach einer Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) deutlich stärker als bislang angenommen. Bereits jeder fünfte bis sechste Erwerbslose müsse gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen, sagte der DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy der „Rheinpfalz am Sonntag“. Das seien gut eine halbe Million Betroffene.

Bei Arbeitslosen fielen weit häufiger Stoffwechselkrankheiten und mehr als doppelt so viele Krankheitstage durch Krebserkrankungen an als bei pflichtversichert Beschäftigten. Bei psychischen Störungen liege die Krankheitsdauer sogar um das Vierfache höher. Mehr als jedem siebten Arbeitslosengeldempfänger würden inzwischen Psychopharmaka verordnet.

Die Lebensgestaltung mit immer geringeren finanziellen Mitteln und die Verarbeitung von Misserfolgen bei Bewerbungen wirkten sich ungünstig auf die psychische Gesundheit von Langzeitarbeitslosen aus, so Adamy. Der DGB fordert eine engere Zusammenarbeit von Arbeitsagenturen, Jobcentern und Gesundheits- oder Jugendamt sowie von Krankenversicherung und Schuldnerberatung.

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