Studie

Appetitzügler stört Entwicklung APOTHEKE ADHOC, 14.05.2008 12:37 Uhr

Berlin - 

Der Einsatz von Appetitzüglern, die am Cannabinoid-Rezeptor angreifen, kann die Entwicklung des Gehirns bei Kindern stören. Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology, USA, warnen in der Fachzeitschrift Neuron vor der Anwendung solcher Medikamente bei Kindern. In Deutschland ist aus der Wirkstoffgruppe Rimonabant (Acomplia) zur Behandlung von Adipositas ab 18 Jahren zugelassen.

Synthetische Cannabinoid-Rezeptorenblocker können die Verknüpfung von Nerven im Gehirn - von den Wissenschaftlern als Plastizität bezeichnet - unterbrechen. Diese ist aber wichtig, damit sich das Gehirn verändern und entwickeln kann. In einem Experiment an neugeborenen Mäusen wurde die Entwicklung von Synapsen im visuellen Kortex infolge von Lichtreizen untersucht. Nur durch entsprechende Anregung kam es zum so genannten „synaptischen Shift“. Diese Mechanismen finden bei einer normalen Hirnentwicklung statt.

Wurden im Tierversuch die Cannabinoid-Rezeptoren durch entsprechende Inhibitoren blockiert, konnte dieser „synaptische Shift“ nicht stattfinden. Die Entwicklung des Gehirns war gestört.