Nahrungsergänzung

Antioxidantien schützen nicht vor Krebs Désirée Kietzmann, 12.12.2008 15:23 Uhr

Berlin - 

Entgegen früherer Erkenntnisse können die Vitamine C und E und das Spurenelement Selen offenbar nicht vor Krebs schützen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Langzeitstudien aus den USA, die im „Journal of the American Medical Association“ veröffentlicht sind. Den Forschern zufolge konnte die Einnahme der Antioxidantien bei Männern die Wahrscheinlichkeit an Prostatakarzinom oder anderen Krebsformen zu erkranken, nicht senken.

Die erste Studie untersuchte den Einfluss der Vitamin C- und E-Einnahme auf das Krebsrisiko. 14.641 Männer über 50 Jahren nahmen täglich 500 Milligramm Ascorbinsäure und jeden zweiten Tag 400 IE alpha-Tocopherol oder Placebo ein. In der Verlaufskontrolle traten 1008 Prostatakarzinomfälle auf, insgesamt erkrankten 1943 Männer an Krebs. „Weder Vitamin C- noch Vitamin E-Zufuhr konnten das Prostata- oder Gesamtkrebsrisiko senken“, schreiben die Autoren. Den Wissenschaftlern zufolge können die Daten den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln mit diesen Substanzen zur Krebsvorsorge bei Männern in mittleren und höherem Alter nicht unterstützen.

Auch Selen oder die kombinierte Einnahme des Spurenelements mit Vitamin E konnte in einer zweiten Studie nicht vor der Entstehung von Prostatakrebs schützen. Mehr als 35.500 Männer hatten von 2001 bis 2004 200 Mikrogramm Selen, 400 IE Vitamin E, die Kombination aus beiden oder Placebo eingenommen. Die Schlussfolgerung der Autoren ist denkbar pragmatisch: „Diese Ergebnisse verpflichten die Wissenschaft dazu, ihre Suche nach neuen und effektiven Mittel zur Prostatakrebsprophylaxe fortzusetzen.“