MRSA

Antikörper statt Antibiotikum

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US-Wissenschaftler arbeiten an einem Impfstoff gegen den Krankenhauskeim MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Die Forscher der Universität in Rochester haben Glucosaminidase als Schlüsseleiweiß identifiziert, durch das das Wachstum des multtiresistenten Erregers verhindert werden könnte.

Das Enzym agiert als eine Art Reißverschluß, der bei der Zellteilung die Zellwand öffnet und dadurch den Austritt der Tochterzelle ermöglicht. Fehlt das Protein, kann sich der Keim nicht mehr ausreichend replizieren und ausbreiten.

In Versuchen hatten die Wissenschaftler vier monoklonale Antikörper gegen die Glucosaminidase verwendet. Mit Hilfe der Antikörper konnte das Wachstum des Bakteriums in Zellkulturen unterbrochen werden. Auch in Versuchen mit Mäusen verhinderten die Antikörper bei der Hälfte der Versuchstiere das Auftreten von Krankheitssymtomen. Dabei korreliere der Schutzeffekt mit der Impfstoffdosis.

Bei Menschen wäre ein Impfstoff wohl auch nicht zu 100 Prozent effektiv, geben die Wissenschaftler zu bedenken. Doch selbst wenn die Erkrankungsrate um 35 Prozent gesenkt werden könnte, wäre dies eine enorme Verbesserung. Die Ergebnisse wurden auf dem Jahrestreffen der Orthopaedic Research Society in Kalifornien präsentiert.

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