Influenza

Antikörper gegen Grippe entdeckt

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Bislang werden Risikogruppen vor dem Beginn jeder Grippesaison gegen Influenza geimpft. Der Impfstoff wird dabei jährlich neu an den Erreger angepasst. In Zukunft könnte es zusätzlich die Möglichkeit einer passiven Immunisierung geben: Wissenschaftler des Schweizer Instituts für biomedizinische Forschung haben einen Antikörper entdeckt, der gegen zahlreiche Influenzaviren wirkt.

Die Forscher hatten menschliche Plasmazellen untersucht und dabei den Antikörper F16 isoliert. Dieser erkennt einen bestimmten Bereich des Glykoproteins Hämagglutinin, der an der Außenwand aller 16 Subtypen der Influenza-A-Viren vorkommt. Die breite Wirksamkeit führen die Forscher darauf zurück, dass F16 an ein Epitop bindet, das sich nur wenig verändert.

Der isolierte Antikörper wurde bereits an Mäusen und Frettchen getestet. Dabei zeigte sich, dass infizierte Tiere geheilt werden konnten und dass der Antikörper außerdem Schutz vor einer Infektion bot. Die Wissenschaftler hoffen, F16 für den Einsatz am Menschen entwickeln zu können.

Bislang gibt es laut Paul-Ehrlich-Institut keine passive Immunisierung gegen Influenza. Vor Beginn der klinischen Studien ließe sich allerdings auch noch nicht sagen, für welche Personengruppen eine solche Passivimmunisierung einmal sinnvoll sein könne.

Die Studie entstand in Zusammenarbeit schweizerischer, britischer und niederländischer Forscher und wurde im Magazin „Science“ veröffentlicht.

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