Tumortherapie

Antikörper gegen Blutkrebs

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Deutsche Wissenschaftler haben eine neue Blutkrebs-Therapie mit dem gentechnisch hergestellten Antikörper Blinatumomab entwickelt. Er bringe das körpereigene Immunsystem dazu, den Krebs zu bekämpfen, schreiben Forscher um Dr. Ralf Bargou von der Universität Würzburg im US-Journal „Science“. Bei einer ersten Studie mit 38 Patienten mit der Blutkrebsart Non-Hodgkin-Lymphom hätten elf angesprochen, erläuterte Professor Dr. Patrick Baeuerle von der in München und den USA ansässigen Biotech-Firma Micromet, die den Antikörper entwickelt und zusammen mit den Universitätskliniken München, Würzburg, Essen, Ulm und Mainz erstmals an Patienten erprobt hat.

Blinatumomab soll den Angaben zufolge das zytotoxische Potenzial von T-Zellen aktivieren, um Tumorzellen zu zerstören. Bei Krebs hätten die Killer-Zellen die Fähigkeit verloren, den Tumor zu erkennen. Der bispezifische Antikörper induziere die Entstehung einer immunologischen Synapse zwischen einer T-Zelle und einer Krebszelle, so wie sie auch natürlicherweise beobachtet werde, teilte Micromet mit. Über diese Synapse werden demnach zytotoxische Proteine von der T-Zelle in die Tumorzelle geleitet, die dort die Apoptose, den programmierten Zelltod, auslösen.

Von einer Heilung könne man aber noch nicht sprechen. Die Therapie sei bei den bisherigen Dosierungen insgesamt gut verträglich gewesen. „Ganz sicher sehen wir nicht die klassischen Nebenwirkungen einer Chemotherapie“, sagte Baeuerle. „Die meisten Patienten bekommen bei der Behandlung Fieber und Schüttelfrost wie beim Beginn einer Grippe. Das lässt aber nach ein paar Tagen nach.“Auch die meisten anderen Nebenwirkungen seien meist von begrenzter Dauer und insgesamt gut beherrschbar gewesen.

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