AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb bekommen in absehbarer Zeit
Konkurrenz für Forxiga (Dapagliflozin). Nachdem Janssen bereits die
Zulassung für Canagliflozin beantragt hat, wollen Boehringer Ingelheim
und Eli Lilly noch in diesem Jahr ihre Unterlagen für Empagliflozin
einreichen. Die Antidiabetika gehören zur Gruppe der SGLT-2-Inhibitoren;
auch andere Hersteller stehen mit eigenen Molekülen in den
Startlöchern.
Durch Hemmung des renalen Natrium-Glucose-Co-Transporter im proximalen Tubulus senken SGLT-2-Inhibitoren die Rückresorption von Glucose aus dem Primärharn. Dadurch sinkt der HbA1c-Wert. Der Mechanismus ist unabhängig von der Insulinwirkung und damit auch einer möglichen -resistenz und führt nicht zu Hypoglykämien. Letzere können allerdings bei der Gabe als Add-on verstärkt werden.
Forxiga kann als erster zugelassener Vertreter ab 18 Jahren als Monotherapie oder in Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln eingesetzt werden, wenn dieser nicht ausreichend zu kontrollieren ist. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollen die Medikamente nicht einnehmen, da die Wirkung unklar ist. Aufgrund der diuretischen Wirkung sollten auch der Volumeneffekt und der damit verbundene Blutdruckabfall berücksichtigt werden. Wegen des erhöhten Glucosespiegels im Urin sind auch Harnwegsinfektionen möglich.
Allerdings wird das Risiko für Blasen- und Brustkrebs weiter untersucht. Denn in den klinischen Studien war ein leicht erhöhtes Risiko für diese Tumoren entdeckt worden. Die US-Zulassungsbehörde FDA hatte vor einem Jahr weitere Daten angefordert.
Dapagliflozin ist in den Dosierung 5 und 10 Milligramm auf dem Markt und wird – je nach Comedikation – einmal täglich eingenommen. Empagliflozin war in den Dosierungen zu 10 und 25 mg pro Tag getestet worden. Die Zulassungsunterlagen für Canagliflozin beinhalten Daten zu Dosierungen bis 300 mg.
Weitere Vertreter in Entwicklung sind Ipragliflozin (Astellas), Remogliflozin und Sergliflozin (beide GSK) sowie Tofogliflozin (Kowa/Chugai).
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