Antidiabetika

Canagliflozin wird Invokana

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Berlin -

Der Pharmakonzern Janssen hat mit

seinem SGLT-2-Hemmer Canagliflozin in den USA eine wichtige Hürde

genommen: Der zuständige Expertenausschuss der Arzneimittelbehörde

FDA stimmte mit 10:5 Stimmen für die Zulassung des Antidiabetikums.

Folgt die Behörde der Empfehlung, will der Konzern das Produkt unter

dem Namen Invokana auf den Markt bringen.

Durch Hemmung des renalen Natrium-Glucose-Co-Transporter im proximalen Tubulus senken SGLT-2-Inhibitoren die Rückresorption von Glucose aus dem Primärharn. Dadurch sinkt der HbA1c-Wert. Der Mechanismus ist unabhängig von der Insulinwirkung und damit auch einer möglichen -resistenz.

Aktuell stehen verschiedene Vertreter der Wirkstoffgruppe kurz vor der Zulassung: Boehringer Ingelheim und Eli Lilly wollen Empagliflozin auf den Markt bringen, Astellas arbeitet an Ipragliflozin, GlaxoSmithKline an Remogliflozin und Sergliflozin und Kowa an Tofogliflozin. AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb haben Forxiga (Dapagliflozin) sogar schon auf dem Markt.

Canagliflozin wurde in den Dosierungen 100 und 300mg in neun Studien an mehr als 10.000 Patienten gegen Placebo oder andere Therapien verglichen. Auch der Einsatz bei älteren Menschen sowie Patienten mit leichter Nierenfunktionsstörung oder einem Risiko für Herzerkrankungen wurde untersucht. Canagliflozin senkte nicht nur den Blutzuckerspiegel, sondern auch Gewicht und Blutdruck. Nebenwirkungen waren Genital- und Harnwegsinfektionen.

Auch in Europa hat Janssen die Zulassung bereits beantragt. Der Handelsname ist noch nicht bekannt. Für den Konzern wäre Canagliflozin das erste Antidiabetikum in Deutschland.

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