Adipositas

Antibiotika machen Babys dick

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Kinder, die bis zu einem Alter von sechs Monaten Antibiotika erhalten, haben ein höheres Übergewichtsrisiko. Bereits eine geringe Antibiotika-Dosierung wirkt sich auf den Körperfettanteil aus. Darauf deuten neue Studien hin.

Bekommt ein Säugling vor dem sechsten Lebensmonat ein Antibiotikum, steigt das Risiko um bis zu 22 Prozent, im Alter zwischen zehn Monaten und drei Jahren an Übergewicht zu leiden. Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler unter der Leitung des Mikrobiologen Dr. Martin Blaser von der New York University. Das Forscherteam hatte Daten von etwa 11.500 Kindern ausgewertet, die in den Jahren 1991 und 1992 in Großbritannien geboren worden waren.

Im Tierversuch fanden die Forscher heraus, dass selbst eine geringe Dosierung eines Antibiotikums die Darmflora und damit den Stoffwechsel verändert: Mäuse, denen Antibiotika mit gängigen Wirkstoffen wie Penicillin, Tetracyclin und Vancomycin verabreicht wurden, lagerten mehr Körperfett ein als ihre unbehandelten Artgenossen. In der Darmflora verschoben sich die Anteile der Mikrobenarten, die Anzahl der Bakterien blieb konstant.

Der Stoffwechsel und die Darmflora stellten sich demnach so um, dass mehr Nährstoffe aus der Nahrung gewonnen und mehr Kalorien aufgenommen wurden. Die Studien sind im Fachjournal „Nature“ und dem „International Journal of Obesity“ erschienen.

 

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