Prostatakrebs

Antagonist senkt PSA-Spiegel

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US-Forscher haben ein neues Mittel gegen Prostatakrebs erfolgreich an Menschen getestet. Der Wirkstoff mit dem Arbeitstitel MDV3100 könnte für jene 10 Prozent der Patienten interessant sein, die unter einer besonders aggressiven Form des Karzinoms leiden und bei denen herkömmliche Medikamente nicht mehr anschlagen, berichten Forscher um Dr. Charles Sawyers vom „Memorial Sloan Kettering“-Krebszentrum in New York im US-Fachjournal „Science“.

In einer klinischen Studie mit MDV3100 sank der Spiegel des prostataspezifischen Antigens (PSA), eines wichtigen Tumor-Indikators, bei 13 von 30 Patienten um mindestens 50 Prozent. Die Probanden litten unter einem fortgeschrittenen Krebs, andere Medikamente hatten bei ihnen bereits versagt. Auch bei Versuchen mit Mäusen waren transplantierte menschliche Tumore, die sich mit gängigen Mitteln nicht mehr behandeln ließen, geschrumpft.

Bereits 2003 hatte Sawyers herausgefunden, warum Androgenrezeptor-Antagonisten bei fortgeschrittenem Prostatakrebs irgendwann versagen: Die Zellen stellen eine so hohe Zahl von Androgen-Rezeptoren her, dass die Medikamente das Tumorwachstum auf diesem Umweg sogar anregen können anstatt es zu verhindern. Chemiker der Universität von Kalifornien synthetisierten daraufhin androgenähnliche Verbindungen, die an den Androgenrezeptor ankoppeln, ihn aber nicht aktivieren. Als Leitsubstanz wurde MDV3100 ausgewählt.

Selbst wenn MDV3100 das Leben von Patienten mit therapieresistenten Tumoren verlängern könnte, erwarten die Forscher, dass der Tumor mit der Zeit auch auf diese Behandlung nicht mehr reagiert. Sie hoffen aber, dass eine kombinierte Therapie mit weiteren Medikamenten erfolgreich sein könnte. Zunächst sind jedoch weitere klinische Studien nötig sind.

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