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Anoro: QR-Code passt nicht zur PZN

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Berlin -

Vorsicht bei Anoro: Der QR-Code der Packung zu 30 Einzeldosen passt nicht mit der PZN zusammen. Hinterlegt ist eine Packung zu 3x30 Stück. Aufgefallen war der Fauxpas in einer Apotheke in Bottrop.

„Ich hätte nie gedacht, dass das einmal passiert“, erzählt Jörg Nolten, Inhaber der Glocken-Apotheke in Bottrop. Und dann ist es doch geschehen. Nolten arbeitet mit einem Rezeptscanner, der in diesem Fall auch das richtige Arzneimittel eingelesen hat: Anoro 55mg/22mg (Umeclidinium/Vilanterol), einzeldosiertes Pulver zur Inhalation von GlaxoSmithKline zu drei Stück (PZN 10045156).

Das Kassensystem ist mit dem Kommissierautomaten verbunden und so wurde die Packung direkt an den HV geliefert. Dann staunte Nolten nicht schlecht, denn in den Händen hielt er zwar Anoro, aber nur die Einzelpackung (PZN 10045133). „Ich dachte mir, das kann doch nicht sein. Laut Warenwirtschaft waren zwei Dreierpackungen an Lager, also habe ich mir die zweite angefordert.“ Und siehe da, es war die Richtige.

Was war passiert? In der Glocken-Apotheke Bottrop läuft auch die Warenannahme voll automatisch. Bei der Einlagerung in den Automaten wird der QR-Code gescannt, somit wird automatisch das Verfalldatum in der Warenwirtschaft hinterlegt. Bei der Verbuchung der Ware fiel also auch nicht auf, dass nur eine Einzelpackung vom Großhandel geliefert wurde. Weil auch auf der Rechnung die Großpackung stand, gab es bei der Verbuchung auch keine Differenz. So konnte die Packung womöglich unentdeckt in das Warenlager gelangen.

Stimmt die Theorie, hat Nolten dem Großhandel auch den Preis der großen Packung bezahlt – unwissentlich von beiden Seiten, denn auch der Großhandel nutzt womöglich das gleiche System wie Nolten: QR-Code scannen und ab ins Warenlager mit der Packung. Im aktuellen Fall geht es um die Charge TV9F mit dem Verfallsdatum 09/2020.

Nolten hat GSK über den Vorfall informiert. Über die Antwort staunte der Apotheker nicht schlecht. Er solle die Packung doch über die PZN aus der Warenwirtschaft austragen. Zudem wisse man bereits über die Sache bereits Bescheid. Ein Rückruf sei vorerst nicht geplant. Und so liegt die Packung Anoro, bei der QR-Code und PZN nicht zusammenpassen, noch immer in der Apotheke.

GSK hat in Abstimmung mit der Regierung Oberbayern ein Kunden-Informationsschreiben aufgesetzt. Darin heißt es: „GSK möchte Sie darüber informieren, dass bei der Charge TV9F von Anoro Ellipta, 1x30 Einzeldosen, PZN 10045133, die PZN im Data Matrix Code (2D-Matrix Code) sowie im für den Menschen lesbaren Format fehlerhaft ist.Die Daten enthielten irrtümlicherweise die PZN der Dreierpackung Anoro Ellipta mit 3x30 Einzeldosen, statt der PZN für eine Packung mit 1x30 Einzeldosen.

Alle weiteren Angaben seien korrekt. Für die Warenannahme gibt GSK folgenden Hinweis: „Der lineare PZN Bar Code in der ‚Blue Box‘ kann für die Einbuchung in das Warenwirtschaftssystem verwendet werden.“ Auswirkungen auf die Qualität des Arzneimittels oder die Patientensicherheit habe der Sachverhalt nicht. „Entsprechende Korrekturmaßnahmen wurden bereits in der Herstellungsstätte eingeleitet.“

Pannen mit dem 2D-Code gab es in der Vergangenheit immer wieder. Über den QR-Code ist jede Packung individuell registriert und wird bei der Abgabe aus dem System ausgebucht. So soll Fälschungssicherheit erreicht werden. Doch in Einzelfällen sind Chargen mit falschen Codes bedruckt. Mögliche Pannen kann es in Bezug auf die Packungsgröße oder die Wirkstärke geben.

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