Schwangerschaft

Analgetika fördern Unfruchtbarkeit APOTHEKE ADHOC, 09.11.2010 11:39 Uhr

Berlin - 

Frauen, die während der Schwangerschaft leichte Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen, können damit unter Umständen die Zeugungsfähigkeit ihrer Söhne beeinflussen. Das geht aus einer Studie dänischer, finnischer und französischer Wissenschaftler hervor, die im Fachjournal „Human Reproduction“ publiziert wurde.

Für die Studie wurden mehr als 2000 dänische und finnische Frauen zum Medikamentengebrauch während der Schwangerschaft befragt; die männlichen Babys wurden nach der Geburt auf Lageanomalien des Hodens untersucht. Diese können das Risiko für Impotenz sowie bösartige Hodentumoren erhöhen.

Das Ergebnis: Bei Frauen, die mehr als ein Schmerzmittel gleichzeitig eingenommen hatten, erhöhte sich das Risiko für Veränderungen am Hoden ihrer Söhne im Schnitt um mehr als das Siebenfache. Dabei scheint der Einfluss der Analgetika im zweiten Trimester besonders intensiv zu sein: Das Risiko erhöhte sich im Vergleich zu Frauen, die keine Schmerzmittel eingenommen hatten, um das Sechszehnfache.

Vorangegangene Tierstudien stützen das Ergebnis, so die Forscher: Untersuchungen an schwangeren Ratten, denen Analagetika gegeben worden waren, zeigten, dass bei den Föten das Hormon Testosteron nur unzureichend ausgeschüttet wurde. Damit konnten sich die männlichen Organe nur unzureichend ausbilden

Die zunehmende Unfruchtbarkeit von Männern in den vergangenen Dekaden könnte mit dem Schmerzmittelgebrauch bei Schwangeren zusammen hängen, vermuten die Forscher. In den vergangenen 50 Jahren habe sich die Spermienzahl um die Hälfte reduziert. Umfragen hätten gezeigt, dass mehr als jede zweite Frau während der Schwangerschaft milde Schmerzmittel einnehme.