Demenz

Alzheimer: Alkohol senkt Sterberisiko

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Berlin -

Wer exzessiv Alkohol trinkt, entwickelt nach früheren Studien schneller eine Demenz. Moderater Konsum wirkt sich dagegen womöglich positiv aus: Forscher der Universität Kopenhagen haben herausgefunden, dass das Sterberisiko im frühen Stadium der Erkrankung sinkt, wenn sich Alzheimer-Patienten gelegentlich zu einem Gläschen hinreißen lassen.

Die Forscher hatten Daten von 321 Teilnehmern der Danish Alzheimer's Intervention Study (DAISY) ausgewertet. Über vier Jahre hinweg wurden in fünf Regionen des Landes zahlreiche Parameter untersucht, darunter der tägliche Alkoholkonsum.

8 Prozent der Probanden waren demnach abstinent, 71 Prozent tranken nach eigener Einschätzung maximal 12 Gramm reinen Alkohol am Tag, 17 Prozent das Zwei- bis Dreifache und 4 Prozent noch mehr.

In der Gruppe mit zwei bis drei Gläsern Alkohol pro Tag (24 bis 36 Gramm) war das Sterberisiko demnach um 77 Prozent gegenüber allen anderen Gruppen reduziert. Abstinenz war also genauso wenig positiv wie exzessiver Konsum. Nun müssten weitere Studien folgen, um den Zusammenhang genauer zu untersuchen, so das Fazit der Forscher. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „BMJ Open“ veröffentlicht.

Erst im Sommer hatten britische Forscher gemeldet, dass bei medizinischen Eingriffen wie Hirn-OPs Alzheimer-typische Eiweiße auf gesunde Menschen übertragen werden können. Hinweise darauf fanden die Wissenschaftler bei Verstorbenen, die zur Behandlung von Kleinwuchs verunreinigte Wachstumshormone aus menschlichem Gewebe erhalten hatten, wie sie im Fachmagazin „Nature“ schreiben. Ob die früh gestorbenen Patienten jemals Alzheimer bekommen hätten, ist allerdings unklar. Ein weiteres, typisches Merkmal der Erkrankung fanden die Wissenschaftler nicht.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Alzheimer-Erkrankung an sich ansteckend ist, betonten die Forscher. Dennoch sollte geprüft werden, ob bei medizinischen Eingriffen, etwa über chirurgische Instrumente oder Blutprodukte, Amyloid-ß-Eiweiße übertragen werden können. Es sei bekannt, dass diese Eiweiße an Metalloberflächen hafteten und übliche Sterilisationsmethoden überstehen.

Prionen bestehen aus Eiweißmolekülen, die auch im Gehirn gesunder Menschen vorkommen. Unter gewissen Umständen verändern sie ihre Form. Diese Fehlfaltung kann dann wie in einer Kettenreaktion auf die gesunden Eiweiße übertragen werden. Sie verklumpen, lagern sich im Gehirn ab und rufen die typischen Symptome hervor.

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