Gewichtsreduktion

Almased & Co.: Was können Formuladiäten?

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Berlin -

„Ich möchte schnell 10 Kilogramm abnehmen!“ Dieser Satz dürfte vielen Kollegen aus dem Apothekenalltag bekannt sein. Betroffene wünschen sich Abhilfe. Eingesetzt werden können sogenannte Formuladiäten, die in Form von Shakes diverse Mahlzeiten ersetzen sollen. Was ist unter dem Begriff zu verstehen und was können diese Produkte leisten?

Formuladiäten sind nährstoffdefinierte Diäten, die als Fertig- oder Halbfertigprodukte eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien bieten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass der Körper auch bei Anwendung über einen längeren Zeitraum keine ernährungsbedingten Mangelerscheinungen erleidet. Gängige Beispiele sind Almased, Slim-Fast oder Yokebe.

Je nach Produkt wird mit Hilfe von fettreduzierter Milch oder Wasser und Pflanzenöl ein Shake zubereitet, der als Mahlzeitenersatz dient. Formuladiäten zur Gewichtsreduktion sind daher einfach anzuwenden, da das Kalorienzählen entfällt. Zwar gibt es oftmals verschiedene Geschmacksrichtungen des Pulvers, wie Schokolade, Cappucino und Vanille. Auf Dauer kann dies aber eintönig sein und zum Abbruch der Diät führen. Oftmals werden sie daher nur als Einstieg empfohlen.

Formuladiäten sind zwar in erster Linie als Lifestyle-Produkt bekannt, doch unterstützend können sie bei adipösen Patienten als Einstieg zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden. Adipositas ist definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts mit einem BMI über 30. Bei solchen Patienten sieht die entsprechende S3-Leitlinie den Einsatz von Formula-Nahrung vor.

Die Adipositas-Leitlinie fordert als Grundlage eines Gewichtsmanagements eine Kombination aus Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. In Abhängigkeit von der Situation des Patienten kann außerdem der zeitlich begrenzte Einsatz von Formula-Nahrung mit einer Energiezufuhr von 800 bis 1200 kcal/Tag in Erwägung gezogen werden. „Dabei soll die Einbindung eines Arztes gewährleistet sein“, heißt es in einem veröffentlichten Papier der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG). Einseitige Diät-Maßnahmen lehnen die Experten ab, da sie „unnötige und unabsehbare Risiken bergen“ und ein vertretbarer Nutzen nicht darstellbar sei. Bekannte Formuladiäten wie Almased oder Slim-Fast werden als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet. Experten kritisieren das, da ihrer Meinung nach diese Produkte als diätetisches Lebensmittel nach § 14 Diätverordnung (DiätV) einzustufen sind und dementsprechend Ärzte in die Behandlung eingebunden werden sollten. Yokebe hingegen ist als diätetisches Lebensmittel gelistet.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnte im Rahmen eines Marktchecks 2016 vor zuckerhaltigen Abnehmshakes wie Slim-Fast Milkshake Vanille. Bei diesem Produkt lieferten zwei Portionen bereits rund 40 g Zucker; die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werde bei diesem Produkt damit um ein vielfaches überschritten. „Wer bei einer Formula-Diät möglichst wenig Zucker aufnehmen möchte, sollte bei der Produktwahl unbedingt auf den Zuckergehalt achten”, so die Verbraucherzentrale.

Ihrer Ansicht nach widerspricht ein hoher Zuckergehalt zudem einer kalorienarmen Reduktionsdiät. Apothekenkunden, die Formuladiäten kaufen wollen, sollten zum einen auf den möglicherweise hohen Zuckergehalt der Produkte und zum anderen auf vermehrte körperliche Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung hingewiesen werden.

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