Allergische Rhinitis: Akupunktur statt Cetirizin? Cynthia Wegner, 06.07.2023 08:53 Uhr
Die saisonale allergische Rhinitis plagt vor allem während der warmen Jahreszeit viele Menschen. Oft wird mit verschiedenen Wirkstoffen oder einer Hyposensibilisierung gegengesteuert. Eine Studie zeigt nun, dass auch alternative Behandlungsmethoden eine Option darstellen könnten: Demnach reduziert Akupunktur die zugrundeliegenden Entzündungen.
Kaum fliegen die ersten Pollen, zeigen Betroffene die typischen Symptome einer allergischen Rhinitis: Es kommt zu Niesreiz, Schnupfen, einer laufenden oder verstopften Nase oder Begleitsymptomen wie Atemnot oder Augenbeschwerden. Da die Symptome die Lebensqualität beeinflussen können, greifen viele Betroffene zu Antiallergika. Doch diese gehen oft mit Nebenwirkungen wie Müdigkeit einher. Daher suchen Betroffene nicht selten nach geeigneten Alternativen.
Mit Nadeln gegen allergischen Schnupfen
Die ACUSAR-Studie rückt nun eine alternative Heilmethode in den Fokus: Demnach kann Akupunktur die Symptome lindern, indem es zu antientzündlichen Effekten kommt. Es handelt sich um eine dreiarmige, randomisierte, kontrollierte Studie: Dabei wurde ein Vergleich zwischen Akupunktur + Medikation, Scheinakupunktur + Medikation und Medikation allein hergestellt.
Insgesamt wurden 29 Patient:innen eingeschlossen: 16 erhielten die richtige Akupunktur zusätzlich zur Medikation mit Cetirizin, 6 wurden mit Scheinakupunktur plus Cetirizin behandelt und 8 erhielten lediglich das Antiallergikum. Über einen Zeitraum von acht Wochen wurden die jeweiligen Behandlungen durchgeführt. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden unter anderem die Plasma- und Nasenkonzentrationen von bestimmten Botenstoffen bestimmt, die mit der Allergie in Verbindung gebracht werden.
Unspezifische Entzündungsreaktion gelindert
Es zeigte sich, dass die Akupunktur einen spezifischen Allergie-Botenstoff – das Eotaxin – und einige unspezifische Entzündungsbotenstoffe wie verschiedene Interleukine reduzieren konnte, sodass es zu geringeren nasalen Konzentrationen kam. Auch die Symptome wurden von den Betroffenen als reduziert bewertet. Auf Typ1- und Typ2-T-Helferzellen nahm die Akupunktur jedoch keinen Einfluss. Die Studienautor:innen gehen insgesamt davon aus, dass die intranasale unspezifische Entzündung durch Akupunktur reduziert werden kann. Größere Studien könnten die Daten untermauern und weitere Erkenntnisse liefern.