Nebenwirkungen

Allergieerkrankungen durch Paracetamol APOTHEKE ADHOC, 16.08.2010 13:23 Uhr

Berlin - 

Bereits seit einiger Zeit steht Paracetamol in Verdacht, Asthma bei Kindern auszulösen. Nun gibt eine Studie Hinweise darauf, dass sich auch bei Jugendlichen das Risiko für die Atemwegserkrankung erhöhen kann, wenn sie das Antipyretikum einnehmen.

Das Risiko sei abhängig von der Häufigkeit der Einnahme, heißt es im Fachmagazin „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“. Bereits die einmal monatliche Einnahme von Paracetamol könne demnach das Asthamrisiko mehr als verdoppeln, berichten die Wissenschaftler vom Medizinischen Forschungsinstitut Neuseeland. Bei Jugendlichen, die wenigstens einmal im Jahr auf das Schmerzmittel zurückgreifen, erhöht sich das Risiko im Vergleich zu Gleichaltrigen, die den Wirkstoff nicht verwenden, um 43 Prozent.

Neben Asthma könnte Paracetamol der Studie zufolge auch die Entstehung anderer allergischer Erkrankungen wie Rhinokonjunktivitis und Ekzeme begünstigen: Für allergische Konjunktivitis liegt das Erkrankungsrisiko mehr als doppelt so hoch, wird Paracetamol mindestens einmal monatlich verwendet, und um 38 Prozent höher, wenn das Arzneimittel einmal im Jahr zur Stillung von Fieber oder Schmerzen eingesetzt wird. Ekzeme treten 99 beziehungsweise 31 Prozent häufiger auf.

Eine der möglichen Erklärungen könnte den Wissenschaftlern zufolge eine durch den Wirkstoff verstärkte allergische Immunreaktion durch T-Helferzellen vom Typ 2 sein. Eingenommen bei Erkältungskrankheiten, könnte Paracetamol dagegen die Immunantwort auf Rhinoviren unterdrücken und somit die Erkrankung hinauszögern. In der Folge könnte Asthma entstehen.

Mehr als 300.000 13- und 14-Jährige aus 50 verschiedenen Ländern wurden schriftlich und per Video zu ihren Symptomen und möglichen Auslösern befragt. Dazu zählte unter anderem auch der Gebrauch von Paracetamol. In der Befragung variierte die Einnahmehäufigkeit zwischen „keiner“, „medium - wenigstens einmal im vergangenen Jahr“ und „hoch - wenigstens einmal im vergangenen Monat“.