Das schöne Wetter hat in den vergangenen Tagen für vermehrten Pollenflug gesorgt. Die ersten Allergiker:innen werden daher bereits von Symptomen geplagt. Doch auch Covid-19 ist noch immer im Umlauf und sorgt für viele Erkrankungen, die bei leichten Symptomen einer Allergie ähneln können. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund klärt deshalb über die wichtigsten Unterschiede auf.
Obwohl der Großteil der Bevölkerung mittlerweile geimpft und geboostert ist und die Omikron-Variante mit milderen Verläufen einhergeht, ist bei vielen die Sorge vor einer Ansteckung mit Covid-19 noch immer groß. Bei verstopfter Nase, Kitzeln im Hals, oder Atembeschwerden denken viele daher zunächst an eine Infektion mit Sars-CoV-2 – doch auch normale Erkältungen und die alljährlichen Allergien stehen weiterhin auf dem Plan.
Durch die frühlingshaften Temperaturen kam es in der vergangenen Woche zu einem massiven Anstieg der Pollenbelastung. Viele Allergiker:innen leiden daher bereits unter ersten Symptomen. Expert:innen beobachten seit einigen Jahren, dass der Pollenflug immer früher beginnt: Im Durchschnitt ist die Pollenmenge in städtischen Gebieten um drei Prozent pro Jahr gewachsen, in ländlichen Gegenden ein Prozent pro Jahr. Aufgrund des Klimawandels könnte sich die Problematik in den kommenden Jahren weiter verstärken.
Auch wenn sich die Symptome von Covid-19 und einer Allergie auf den ersten Blick ähneln, so zeigen sich bei genauerem Hinsehen deutliche Unterschiede: Denn während Covid-19 fast immer mit trockenem Husten und Fieber einhergeht, führt eine Allergie bei den Betroffenen meist zu Schnupfen, juckenden oder brennenden Augen und Niesreiz. Gliederschmerzen treten bei einer Allergie nicht auf, ebenso wie Fieber.
Bei einer Allergie können außerdem weitere Symptome hinzukommen. Meist kennen Allergiker:innen ihre Symptome genau und können gut einschätzen, ob es sich um die typischen Beschwerden handelt oder nicht. Zu den häufigsten Allergie-Symptomen gehören:
Bei einer Covid-Erkrankung treten Juckreiz, Schwellungen, Niesattacken und Fließschnupfen nur selten auf. Dafür stehen Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl im Vordergrund. Dennoch kann es vereinzelt Ausnahmen geben. In jedem Fall sollte bei entsprechenden Symptomen daher ein Corona-Test durchgeführt werden.
Insgesamt haben Pollen-Allergiker:innen nach bisherigen Erkenntnissen kein erhöhtes Risiko an Covid-19 zu erkranken. Andersherum könnte es jedoch zu Problemen kommen: Sind Allergiker:innen bereits an Covid-19 erkrankt, kann ein Allergieschub die bestehenden Beschwerden noch verschlimmern und für zusätzliche Symptome sorgen. Forscher:innen des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM) in München raten deshalb dazu, bei einer Covid-Erkrankung im Haus zu bleiben, um dem Pollenflug bestmöglich auszuweichen. Denn in geschlossenen Räumen sei die Belastung durch Pollen immer geringer als außerhalb. Zudem sollten sich Betroffene über den aktuellen Pollenflug erkundigen.
Bereits im vergangenen Frühling erklärte die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst, dass auch das Tragen von Masken vor den typischen Heuschnupfen-Symptomen schützen kann: Die Menge der eingeatmeten Pollen wird reduziert – erreichen die Pollen die Schleimhäute in Nase und Mund nicht mehr, können sie dort keine Symptome auslösen.
„In den meisten Fällen werden Symptome wie eine laufende Nase, Juckreiz im Mund oder Niesen deutlich gemildert“, erläuterte der Allergologe Arthur Helbing in einem Interview mit dem Schweizer Allergiezentrum. FFP2-Masken filterten zwar kleinere Partikel als Standard-Hygienemasken, die nur Partikel über etwa drei Mikrometer abhielten. Da Pollenkörner aber zwischen rund 10 und 100 Mikrometer groß seien, könnten beide Maskentypen Pollenkörner filtern,
Wer trotz Maske niesen müsse, solle diese regelmäßig wechseln. „Ist die Maske feucht, bietet sie kaum mehr Schutz, weder vor Pollen noch vor Viren.“ Den Schutzeffekt von Masken mindert zudem, dass Augen und Haut ungeschützt bleiben. „Die Maske kann rote, tränende oder juckende Augen nicht verhindern“, erklärte Helbing. Ein gewisser Schutz vor Pollen lasse sich mitunter durch das Tragen einer Brille erreichen.
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