Verschiedene Wirkstoffe betroffen

Allergie & Asthma: Lieferengpässe erschweren Therapie

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Berlin -

Die Lieferengpässe ziehen sich mittlerweile durch verschiedenste Wirkstoffgruppen. Mit dem Startschuss der Allergiesaison wird deutlich, dass auch hier wichtige Vertreter fehlen – teilweise noch bis in den Herbst hinein.

Die Liste der Engpässe bei Medikamenten ist so lang wie nie. Aktuell wird das auch bei verschiedenen Antiallergika und Asthmamitteln deutlich. So macht unter anderem Allergospasmin (Natriumcromoglicat/Reproterolhydrochlorid, Viatris) bereits seit längerem Probleme – aktuell ist keine Packungsgröße erhältlich. Für viele Asthmatiker:innen gehört es jedoch zur Dauertherapie, da es über entzündungshemmende und atemwegserweiternde Eigenschaften verfügt.

Als Alternative mit gleicher Zusammensetzung ist nur Aarane (Sanofi) auf dem Markt. Doch auch hier gibt es weiterhin Probleme. Asthmatiker:innen müssen voraussichtlich auch noch länger auf ihr Medikament verzichten: Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Mediznprodukte (BfArM) wird der Engpass von Aarane bis Ende Juli terminiert, Allergospasmin soll sogar noch bis Ende September fehlen.

Engpässe bei Mometason und Budesonid

Ein weiterer Wirkstoff, der sowohl bei Asthma wie auch bei Allergien zum Einsatz kommt und fehlt, ist Budesonid: Inhalativ angewendet lindert er Entzündungen in den Bronchien, nasal führt er bei der saisonalen und chronischen Rhinitis zu einem Abschwellen der Schleimhäute. Probleme gibt es unter anderem beim Budes Nasenspray und Dosieraerosol (Hexal). Auch das Dosieraerosol Pulmelia (Elpen) fehlt teilweise in verschiedenen Stärken. Die Engpässe sollen je nach Präparat noch bis Ende April beziehungsweise bis September andauern.

Doch nicht nur wichtige Dosieraerosole fehlen. Auch bei anderen Wirkstoffen, die gegen Allergien zum Einsatz kommen, zeichnen sich erste Lieferschwierigkeiten ab. So ist unter anderem der Wirkstoff Mometason betroffen. Das Kortikosteroid wird als Nasenspray verabreicht und kann Entzündungen lindern, die mit einer Schwellung der Nasenschleimhaut, Niesreiz und verstopfter oder laufender Nase einhergehen. Mometahexal ist in der verschreibungspflichtigen Variante noch bis Mitte Mai als Engpass gelistet. Die OTC-Variante scheint aktuell noch nicht betroffen zu sein und auch andere Hersteller können noch liefern.

Fexofenadin fehlt bis mindestens Mai

Derweil ist auch das Antihistaminikum Fexofenadin von Lieferschwierigkeiten betroffen. Für viele Allergiker:innen stellt es eine wichtige Basistherapie dar, um eine ausreichende Symptomkontrolle zu erreichen. Es handelt sich dabei um einen selektiven H1-Blocker, der typische Symptome der Allergie lindert, ohne dabei für Müdigkeit zu sorgen. Winthrop gibt das Ende des Lieferengpasses mit voraussichtlich Anfang Mai an. Auch die Alternative von Cipla ist aktuell nicht zu bekommen.

Welche Alternativen haben Betroffene?

Zwar können betroffene Allergiker:innen auf andere Wirkstoffe ausweichen, allerdings sorgt dies für ein hohes Maß an Mehraufwand, da die Verordnung entsprechend geändert werden muss. Auch rezeptfreie Alternativen können – zumindest bei Antiallergika – erwogen werden, allerdings werden diese nicht von der Krankenkasse übernommen. Außerdem sorgen viele antiallergische Wirkstoffe für unerwünschte Nebenwirkungen wie starke Müdigkeit, Schwindel oder Benommenheit.

Ist einmal ein geeignetes Mittel gefunden, welches für eine Linderung der Symptome sorgt, wird daher nur ungerne gewechselt. Je nachdem wie sich die Situation entwickelt, könnten die Engpässe bei Rx-Wirkstoffen zudem auch zu Engpässen bei den OTC-Präparaten führen. Denn die Allergiesaison hat gerade erst so richtig begonnen.

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