Corticoide

Alkindi: Hydrocortison als Granulat

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Berlin -

Seit dem 15. Mai steht Ärzten und Patienten mit Alkindi eine neue Darreichungsform für die Ersatztherapie bei Niereninsuffizienz zur Verfügung. Das Hydrocortison-haltige Arzneimittel des Herstellers Diurnal ist in verschiedenen Stärken als Granulat in einer Kapsel erhältlich.

Alkindi ist zu 0,5 mg, 1 mg, 2 mg und 5 mg in der Packungsgröße à 50 Stück erhältlich und als Granulat zur Entnahme aus Kapseln auf dem Markt. Indiziert ist das Arzneimittel zur Erhaltungstherapie bei Niereninsuffizienz bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen. Das Arzneimittel ist für die Behandlung von Geburt an bis 18 Jahren möglich. Noch ist eine Bestellung über den Großhandel nicht möglich, Diurnal hat nach eigenem Bekunden aber die Infrastruktur bereits aufgebaut. Europaweit kämen rund 4000 Kinder für den Einsatz von Alkindi infrage.

Dosiert wird patientenindividuell und so niedrig wie möglich. Die empfohlene Ersatzdosis liegt bei 8 bis 10 mg/m2 pro Tag für Patienten mit reiner Niereninsuffizienz. Wer zusätzlich am androgenitalen Syndrom leidet sollte zwischen 10 bis 15 mg/m2 täglich einnehmen. Die Gabe kann auf drei bis vier Einzelgaben verteilt werden. Alkindi ist eine patentierte, orale, sofort freisetzende pädiatrische Formulierung von Hydrocortison-Granulat, die eine altersgerechte Dosierung bei Kindern ermöglicht.

Die Hülle der Hartkapsel darf nicht geschluckt werden. Durch leichtes Zusammendrücken des Kapselunterteils und Abdrehen des oberen Teils kann die Arzneiform geöffnet werden. Das Granulat kann dann direkt auf die Zunge gestreut oder mit einem Löffel in den Mund gegeben werden. Im Anschluss sollten die Patienten etwas trinken. Geeignet sind Wasser, Milch, Muttermilch oder Flaschennahrung.

Das Granulat kann jedoch auch auf kalte beziehungsweise auf Zimmertemperatur gebrachte Speisen wie Joghurt oder Fruchtpüree gestreut werden. Die weiche Speise muss innerhalb fünf Minuten verabreicht werden und darf nicht für eine spätere Gabe aufbewahrt werden. Alkindi darf nicht in Flüssigkeit eingenommen werden, da dies zum einen die Geschmacksmaskierung beeinträchtigen kann. Das Granulat hat dann einen bitteren Geschmack. Zum anderen sei nicht gewährleistet, dass die gesamte Menge Arzneistoff eingenommen wurde, da Arzneistoff an der Glaswand verbleiben können.

Der innere Teil des Granulatkörnchens wird nicht vollständig vom Darm resorbiert. Die Reste werden über den Stuhl ausgeschieden und können sichtbar sein. Die Wirksamkeit sei davon jedoch nicht beeinträchtigt.

Cortisol, auch Hydrocortison genannt, ist ein Stresshormon, das in der Nebennierenrinde über Progesteron aus Cholesterol synthetisiert wird. Das Hormon aktiviert katabole Stoffwechselvorgänge, so kann dem Organismus Energie in Form von Glucose zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist es am Wachstum beteiligt und beeinflusst im metabolischen Gleichgewicht den Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel. Weiterhin hat Cortisol immunologische Effekte. Es beeinflusst unter anderem die Produktion und Verteilung von Leukozyten, Erythrozyten und Thrombozyten. Auch wirkt es immunsuppressiv. Deshalb kann es therapeutisch zur Eindämmung von Entzündungsreaktionen im Körper verwendet werden. Das Glucocorticoid ist für Menschen lebensnotwendig und unterliegt einer zirkadianen Rhythmik.

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