Klinikapotheker

ADKA: Zehn Semester Pharmaziestudium!

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Berlin -

„Es ist höchste Zeit, zu agieren“, sagt Professor Dr. Frank Dörje, Präsident des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA). Er fordert nichts weniger als die Neuausrichtung des Pharmaziestudiums und Anpassungen der Approbationsordnung (AAppO) für Apotheker in Deutschland. Das Pharmaziestudium soll auf zehn Semester verlängert werden.

Die Fächer des Stoffgebietes V, Klinische Pharmazie und Pharmakologie und Toxikologie, nehmen nur 12,4 Prozent der Gesamtausbildungsstunden im deutschen Universitätsstudium der Pharmazie ein. Das ist eindeutig zu wenig, sagt Dörje. „Apotheker werden derzeit zu kurz und zu wenig vollständig ausgebildet“, sagt er. Seine Forderung nach einer Verbesserung der Bedingungen gelte für öffentliche und Krankenhausapotheken.

Es ist seine erste große politische Forderung im neuen Amt, das Dörje seit 4. Mai bekleidet. „Die Bedeutung des Fachs Klinische Pharmazie für die zukünftige Berufsausübung in der aktuell geltenden Approbationsordnung für Apotheker ist nicht angemessen berücksichtigt“, sagt der Pharmazeut, der seit 20 Jahren als Krankenhausapotheker arbeitet und die Klinikapotheke des Universitätsklinikums Erlangen leitet.

Die Anteile der Fachinhalte für die fünf Hauptfächer im Pharmaziestudium sollten in einem neu strukturierten Pharmaziestudium mit gleichen curricularen Zeitansätzen vermittelt werden. Die Fächer Klinische Pharmazie und Toxikologie müssen, so die ADKA-Forderung, im Studium künftig verstärkt gelehrt werden. Laut Vorstellungen des ADKA soll das Universitätsstudium der Pharmazie auf zehn Semester verlängert werden.

Parallel dazu arbeitet derzeit ein ADKA-Ausschuss für Aus-, Fort- und Weiterbildung an der Verbesserung der Grundpositionen des Verbandes. Geplant ist eine kurzfristige „Punktprävalenzerhebung“, die erfassen soll, wie viele Pharmazeuten im Praktikum aktuell in deutschen Krankenhausvollapotheken ausgebildet werden. Diese sollen im Anschluss an einer Befragung zum aktuellen Stand der PhiP teilnehmen.

Weiter fordert der ADKA, dass das Universitätsstudium für alle Pharmaziestudenten in den Lernzielinhalten einheitlich bleiben muss. Eine Spezialisierung der Studieninhalte bereits im Hauptstudium nach Fachrichtungen, zum Beispiel Krankenhauspharmazie, Industriepharmazie und Offizinpharmazie befürwortet der ADKA ausdrücklich nicht.

Im Juli wird er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) treffen und auf dieses Thema ansprechen. „Wir sind beide neu in unserer Funktion, deshalb ist ein Treffen geplant“, so Dörje. Außerdem will er die Kollegen für seine Forderungen gewinnen: „Wir werden diese Initiative in den Deutschen Apothekertag tragen. Wir wollen, dass das Thema aktiv diskutiert wird.“

Der Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker vertritt die Interessen von mehr als 2200 deutschen Krankenhausapothekern. Er ist zugleich Berufsverband und wissenschaftliche Fachgesellschaft, im Zentrum der Verbandsarbeit steht die Gewährleistung des bestmöglichen Nutzens der Arzneimitteltherapie für Klinikpatienten in deutschen Krankenhäusern.

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