Negative Folgen im Erwachsenenalter

Adipositas: Übergewicht bei Kindern fördert Krebs

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Berlin -

Starkes Übergewicht wird auch in Deutschland immer mehr zum Problem. Das Bundesgesundheitsministerium warnt schon seit Jahren vor den Folgen bei adipösen Kindern und Jugendlichen. Das Risiko als Erwachsener an Herz-Kreislaufleiden, Diabetes, Gelenkproblemen oder Depressionen zu erkranken, steigt mit Übergewicht im Kindesalter rasant.

Zu ungesund, zu dick, zu wenig Bewegung. Etwa 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland, im Alter von drei bis 17 Jahren wiegen zu viel. Fast die Hälfte dieser Kinder gilt als adipös, also krankhaft übergewichtig. Kindliche Fettleibigkeit hat viele Gründe. Nicht nur ständiges Naschen, zuckerhaltige Getränke sowie Chips & Co. können das kindliche Gewicht nach oben treiben. Auch mangelnde Bewegung, Fernsehen und Videospiele tragen zur ungesunden Lebensweise bei. Sind die Eltern bereits übergewichtig, herrscht ständig Stress zu Hause oder hat das Kind ein traumatisches Erlebnis erfahren, steigt das Risiko der Fettleibigkeit.

Körperliche Schäden

Knochen und Gelenke werden durch ein zu hohes Körpergewicht langfristig geschädigt. Adipöse Kinder haben ein hohes Risiko für Begleit- und Folgeerkrankungen. Diabetes mellitus, Gicht, Fettleber sind einige von ihnen. Hinzu kommen Bluthochdruck und dessen Folgeschäden wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Entzündungswerte werden durch ungesunde Fetteinlagerungen ebenfalls erhöht, was langfristig Krebs auslösen kann.

50 Prozent höheres Risiko

In Schweden hat sich eine neue Studie damit beschäftigt, dass bereits im Grundschulalter zu dicke Kinder, später auch häufiger an Krebs erkranken. Dies gilt auch schon bei leichtem Übergewicht. Wissenschaftlich bekannt ist bereits, dass Adipositas im Erwachsenenalter das Krebswachstum fördert. Untersucht wurden über 35.000 Männer, die zwischen 1945 und 1961 geboren wurden. Körpergröße und Gewicht wurden im Alter von acht Jahren während der üblichen Schuluntersuchung erfasst. Zur Musterung für die schwedische Armee erfolgte abermals die Registrierung der Parameter Größe und Gewicht. Anschließend wurden diese Daten mit dem schwedischen Krebsregister abgeglichen.

Die Forscher:innen stellten fest, dass übergewichtige Grundschulkinder zu 50 Prozent mehr an Krebs im Erwachsenenalter erkrankten. Auch junge Männer, die bei der Musterung wieder normalgewichtig waren, hatten ein deutlich erhöhtes Risiko. Man vermutet, dass gerade die Kindheit eine für das spätere Krebsrisiko besonders wichtige und prägende Phase darstellt.

Seelische Schäden

Problematisch wirkt sich ein zu hohes Gewicht nicht nur auf den Körper aus. Aus alltäglichen Situationen in der Schule, die mit Hänseleien und Ablehnungen einhergehen, können Depressionen entstehen. Das verminderte Selbstwertgefühl führt nicht selten zu weiterem schlechten Essverhalten. Ein Teufelskreis entsteht, aus dem das Kind oft nicht mehr allein herausfinden kann. Es muss grundlegende Verhaltensweisen ändern, eine Diät allein reicht meist nicht aus. Die gesamte Familie sollte mit eingebunden werden und zudem professionelle Hilfe beanspruchen, damit das Kind in ein gesünderes und zufriedeneres Leben starten kann.

Zentrale Therapiebausteine

  • Ernährungsberatung: Eltern und Kind lernen eine gesunde Ernährung, kalorienreduziert und ausgewogen
  • Regelmäßige Bewegung: Sport, Physiotherapie und Motivation zu mehr Alltagsbewegung wie Radfahren
  • Verhaltenstherapie: Das Kind lernt, wie es mit Hunger- und Sättigungsgefühl umgeht

Je früher ein Kind lernt, sich gesund zu ernähren und sich ausreichend zu bewegen, desto geringer ist das Risiko, dass es stark zunimmt oder dick bleibt. Es ist wichtig, schon im Kindesalter Folgeerkrankungen von Adipositas vorzubeugen.

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