Epiduo forte: Adapalen hochkonzentriert Nadine Tröbitscher, 12.12.2016 15:08 Uhr
Pickel, Pusteln und Papeln – Galderma wird voraussichtlich im April kommenden Jahres ein weiteres Produkt zur topischen Behandlung Behandlung der Akne vulgaris auf den Markt bringen. Epiduo forte wird das Portfolio der Nestlé-Tochter erweitern und die Generikakonkurrenz auf Abstand halten.
Epiduo forte ist die Kombination aus 0,3 Prozent Adapalen und 2,5 Prozent Benzoylperoxid und wird einmal täglich am Abend auf die betroffenen Hautstellen von Gesicht und Körper aufgetragen. Die Kombination ist zugelassen zur topischen Behandlung der Akne vulgaris bei Vorliegen von Komedogenen, zahlreichen Papeln und Pusteln. Das verschreibungspflichtige Gel kann ab zwölf Jahren verwendet werden.
Der Zulassung ging eine zwölfwöchige Studie mit 503 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer papulopustulöser Akne voraus. Epiduo forte zeigte im Vergleich zu Epiduo (0,1 Prozent Adapalen und 2,5 Prozent Benzoylperoxid) eine erhöhte klinische Wirksamkeit. Ein erster Behandlungseffekt war bereits nach einer Woche sichtbar. Etwa 90 Prozent der Teilnehmer gaben an, eine deutliche bis komplette Besserung ihrer Akne erreicht zu haben.
Die Nebenwirkungen sind analog zur abgeschwächten Variante und traten in milder Form überwiegend in den ersten beiden Wochen der Therapie auf. Hautreizungen, Schuppungen und trockene Hautareale, brennende oder stechende Schmerzen können bei etwa 10 Prozent der Verwender auftreten. Patienten sollten auf einen nicht komedogene feuchtigkeitspendende Begleittherapie achten.
Die Kombination aus Adapalen und Benzoylperoxid ist Mittel der Wahl und zählt zu der aktuellen europäischen Leitlinie. Die Entzündungskaskade wird frühzeitig gehemmt und gezielt in die Pathogenese der Akne eingegriffen.
Beide Wirkstoffe sind unter normalen Umständen im gelösten Zustand chemisch inkompatibel. Mit Hilfe eines spezifischen, die Viskosität erhöhenden Bindemittels konnte eine homogene Dispersion der beiden Wirkstoffe hergestellt werden. So werde eine hohe physikalische Stabilität und Qualität sowie gleichzeitig eine synergistische Wirksamkeit erzielt, so das Unternehmen.
Adapalen wird als Monopräparat unter dem Handelsnamen Differin vertrieben und ist mittlerweile generisch. Der Wirkstoff stammt von der Naphtoesäure ab und dient als Basistherapie der Akne. Ein OTC-Switch wurde in diesem Jahr abgelehnt. Adapalen ist komedolytisch und entzündungshemmend und hat Einfluss auf die Differenzierung und Keratinisierung der Hautzellen.
Benzoylperoxid kann zur Therapie jeglicher Form der Akne eingesetzt werden und unterliegt nicht der Verschreibungspflicht. Das lipophile Peroxid setzt in der Haut reaktiven Sauerstoff frei, der für die entzündungshemmende, antimikrobielle, komedolytische und keratinolytische Wirkung zuständig ist. Die äußerliche Anwendung erfolgt einmal täglich. Patienten sollten die reizende und bleichende Wirkung beachten und den Kontakt mit Augen, Lippen, Schleimhäuten, Haaren und Textilien sollte vermieden werden.