Erbkrankheiten

ACE-Hemmer bei Alport-Syndrom

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Menschen mit dem erblichen Alport-Syndrom können ihre Nierenerkrankungen durch frühzeitige Einnahme von ACE-Hemmern senken. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Göttigen nach der Auswertung von zwei europaweiten Studien.

Patienten mit Alport-Syndrom haben ein defektes Alport-Gen, dass meist X-chromosomal-dominant vererbt wird. Dadurch können bestimmte Kollagenfasern nicht richtig gebildet werden. Besonders betroffen sind Augen, Innenohr und Niere: Die Krankheit führt zur Innenohrschwerhörigkeit, Sehstörungen und einer fortschreitenden Nierenerkrankung. Ab einem Alter von 22 Jahren müssen die Patienten im Durchschnitt zur Dialyse.

In den Studien wurden seit 2006 Daten von Familien mit Alport-Syndrom aus ganz Europa gesammelt. In einer Studie wurde der Einfluss von ACE-Hemmern auf den Beginn der Dialyse-Behandlung untersucht: Bei Patienten, die frühzeitig mit einer Bluthochdruck-Behandlung begonnen hatten, verschob sich die notwendige Dialyse-Behandlung vom 22. auf das 40. Lebensjahr.

In der zweiten Studie wurden Menschen untersucht, die nicht an dem Syndrom litten, aber ein mutiertes Alport-Gen enthalten. Hier konnte gezeigt werden, dass die Niere im höheren Alter versagen kann und dass eine frühzeitige Therapie mit ACE-Hemmern protektiv wirkt.

 

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