Colitis ulcerosa

Abivax: Studienerfolg für ABX464

/ , Uhr
Berlin -

Colitis ulcerosa ist neben Morbus Crohn die häufigste chronisch entzündliche Darmerkrankung. In Deutschland leiden etwa 150.000 Menschen an der schubweise auftretenden Autoimmunerkrankung. Abivax hat mit ABX464 ein neues Arzneimittel zur Behandlung von Colitis ulcerosa in der Pipeline. Die Ergebnisse der Phase-IIa-Proof-of-Concept-Studie ABX464-101 belegen Sicherheit und Wirksamkeit des Prüfarzneimittels.

32 Probanden zählt de ABX464-101-Studie. Die Teilnehmer litten an einer mäßigen bis schweren Colitis ulcerosa und waren therapieresistent gegen monoklonale Anti-TNF-Antikörper oder Kortikosteroide. Die Patienten erhielten entweder eine Induktionstherapie mit 50 mg ABX464 einmal täglich oder Placebo. Sicherheit und Wirksamkeit wurden über einen Zeitraum von zwei Monaten bewertet.

Die Studienergebnisse zeigen einen statistisch signifikanten Unterschied in der Schleimhautheilung, die ein Kennzeichen für eine erfolgreiche Therapie ist. Im Vergleich zum Placebo lag die mukosale Heilung bei 50 Prozent vs. 11 Prozent. Außerdem wurde für ABX464 ein schneller Wirkungseintritt bestätigt. Bereits nach zweiwöchiger Anwendung konnte ein erster Unterschied in der Reduktion des partiellen Mayo-Scores beobachtet werden, der der Aktivitätsberurteilung der Colitis ulcerosa dient. Nach einem Zeitraum von acht Wochen war der Unterschied im Vergleich zu Placebo signifikant.

ABX464-101 konnte laut Abivax sowohl die Sicherheit als auch die statistisch signifikante Wirksamkeit des Prüfarzneimittels in Bezug auf die klinischen und endoskopischen Endpunkte mit einer 3,2-fachen Verbesserung der klinischen Remissionsrate und einer 4,5-fachen Verbesserung der Schleimhautheilung gegenüber Placebo nachgewiesen werden.

Mit Abschluss der zweimonatigen Studie wurden 22 Patienten – 15 mit ABX464 und 7 mit Placebo behandelt – in eine zwölfmonatige Erhaltungsstudie eingeschlossen. Die Ergebnisse werden für das erste Quartal 2019 erwartet und sollen auf dem 14. Kongress der European Crohn's and Colitis Organisation im März vorgestellt werden.

„Wir gehen davon aus, dass wir das bereits fertiggestellte Protokoll unserer angekündigten Phase-IIb-Dosisfindungsstudie mit 232 Patienten, die an mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa leiden, im Januar 2019 den Behörden vorlegen können. Darüber hinaus planen wir, Anträge zur Durchführung von zwei klinischen Studien der Phase IIa zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Morbus Crohn einzureichen“, sagte Professor Dr. Hartmut J. Ehrlich, MD, CEO von Abivax.

Entzündungen sind bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und besonders bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn die am häufigsten beobachteten Befunde. Die Anwendung von ABX464 in einem Mausmodell für CED zeigte, dass der Wirkstoff eine langanhaltende präventive Wirksamkeit zur Verhinderung der typischen Symptome einer entzündlichen Colitis, einschließlich der histologischen Veränderungen, besitzt. In den mononukleären Zellen des peripheren Blutes wurde ein 10-facher Anstieg von miR124, einer Mikro-RNA mit starken entzündungshemmenden Eigenschaften, beobachtet.

In Studien konnte gezeigt werden, dass ABX464 den Cap-Bindungskomplex (CBC) adressiert, was einen neuartigen Wirkmechanismus für entzündungshemmende Arzneimittel darstellt. Die Bindung von ABX464 an CBC verstärkt die biologischen Funktionen des Komplexes in der zellulären RNA-Biogenese, einschließlich des Spleißens. Das Molekül wirkt also innerhalb der geschädigten Immunzellen, wo es die Unversehrtheit der neu synthetisierten RNA sicherstellt. ABX464 verstärkt die Expression und das Spleißen einer einzelnen langen, nicht kodierenden menschlichen RNA, was zu einer erhöhten Bildung von entzündungshemmender miR124 führt.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Gesundes Weihnachtsgewürz
Nach dem Festessen: Eine Tasse Zimttee
Hormonhaushalt im Gleichgewicht
Eisbaden: Gesundheits-Booster für Frauen
Novo Nordisk veröffentlicht Studienergebnisse
CagriSema: Enttäuschende Ergebnisse für Ozempic-Nachfolger

APOTHEKE ADHOC Debatte