3400 Tote in fünf Jahren

England: Todesrate bei Pregabalin steigt rasant

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Berlin -

1625 Todesfälle im Zusammenhang mit der Einnahme von Pregabalin hat es zwischen 2017 und 2022 in England und Wales gegeben. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung des britischen „Office for National Statistics“ (ONS) hervor, die von der „Sunday Times“ zitiert wird. Laut Bericht gibt es bei keinem anderen Medikament eine schneller steigende Zahl an Todesopfern in ganz Großbritannien.

Bei einem Drittel aller arzneimittelbedingten Todesfälle wird Pregabalin nachgewiesen. Inklusive Schottland sind es 3400 Tote innerhalb von fünf Jahren.

Doch die Verordnungszahlen steigen weiter. Ursprünglich gegen Epilepsie entwickelt, wurden die Indikationen des Antikonvulsivums in den letzten Jahren deutlich erweitert. Dazu zählt der Einsatz bei Angstzuständen und Nervenschmerzen. Im Jahr 2022 wurde Pregabalin laut Sunday Times insgesamt 8,6 Millionen Mal verordnet.

Studienlage

Pregabalin kam 2004 erstmals als Lyrica auf den Markt; es sollte eine nicht süchtig machende Alternative zu Opioiden sein. Mit der Zeit nahmen Berichte über Abhängigkeit und Todesfälle zu. Der Missbrauch kommt durch die sedierende und euphorisierende Wirkung zustande. Dies konnte eine schwedische Studie aus dem Jahr 2019 unterstreichen, die sich mit Zusammenhängen zwischen Gaba-Analoga und suizidalem Verhalten, unbeabsichtigten Überdosierungen, Verletzungen, Verkehrsunfällen und Gewaltverbrechen beschäftigte. Pregabalin war mit einem erhöhten Risiko verbunden, während bei Gabapentin kein Zusammenhang festgestellt wurde.

Eine Studie des King's College London aus dem Jahr 2022 kam zu dem Ergebnis, dass die Wirkstoffe allein selten zum Tod führen, klinisch relevante Dosen sich jedoch als tödlich erweisen können, möglicherweise aufgrund der verringerten Toleranz gegenüber Opioiden. Bei jedem vierten Todesfall in England wurde Pregabalin zusammen mit einem Opioid verschrieben. Die Wechselwirkung könnte demnach von mindestens gleicher Bedeutung sein wie der Missbrauch, so die Wissenschaftler.

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