Krebs, Gendefekte und Infektionskrankheiten

2023: Mehr als 45 neue Medikamente in der Pipeline

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Berlin -

Jedes Jahr werden in der EU neue Medikamente zugelassen, die das Behandlungsspektrum vergrößern. Im kommenden Jahr könnten vor allem im Bereich Krebserkrankungen einige Innovationen zugelassen werden. Doch auch in anderen Bereichen stehen neue Wirkstoffe in den Startlöchern.

Insgesamt könnten laut dem Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) mehr als 45 neue Medikamente in der EU eine Marktzulassung erhalten. Darunter sind vor allem Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten und Krebserkrankungen. Es bleibt jedoch unklar, welche von ihnen auch in Deutschland dauerhaft für die Bevölkerung bereitstehen werden.

„Bislang konnten jedes Jahr fast alle neuen Medikamente zeitnah und auf Dauer in die deutsche Versorgung aufgenommen und damit Betroffenen zur Verfügung gestellt werden. Doch das im Januar in Kraft tretende GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit seinen weitgreifenden Rabattforderungen und Preisvorgaben erschwert das nun. Es ist offen, welche Medikamente tatsächlich eingeführt werden und auch nach den Preisverhandlungen als Therapieoptionen verfügbar bleiben“, sagt Han Steutel, Präsident des vfa.

Die möglichen Neueinführungen im Überblick

  • rund ein Drittel für verschiedene Krebsarten (Kinasehemmer & bifunktionale Antikörper):
    • Brust- oder Prostatakrebs
    • Speiseröhrenkrebs
    • Bauchspeicheldrüsenkrebs
    • Leberzellkrebs
    • Gallengangkarzinom
    • nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom
    • Melanom
    • Multiples Myelom
    • Leukämie
    • Lymphome
  • ein Fünftel der Wirkstoffe gegen die Bekämpfung von Infektionskrankheiten:
    • RSV
    • Influenza
    • Dengue-Fieber
    • HIV
    • Covid-19
  • Medikamente gegen angeborene Gendefekte:
    • Fibrodysplasia ossificans progressiva
    • CDKL5-assoziierte Epileptische Enzephalopathie
    • Hämophilie B
    • Morbus Fabry
    • Morbus Pompe
  • Medikamente gegen Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • neue Therapieoptionen für:
    • Diabetes Typ 2
    • Autoimmunkrankheiten wie Lupus-Nephritis oder Psoriasis
    • Osteoporose
    • Migräne
    • Anämie

Rückblick auf 2022

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland für mehr als 60 Krankheiten neue Therapieoptionen auf den Markt gebracht. Teilweise befinden sich darunter auch Medikamente zur Prävention. Insgesamt 49 Medikamente mit neuem Wirkstoff sind auf den Markt gekommen, 24 andere erhielten eine Zulassungserweiterung. Der Schwerpunkt in diesem Jahr lag auf Covid-19: Drei antivirale Medikamente – davon zwei auf Basis von Antikörpern – wurden zur Marktreife entwickelt. Doch auch in anderen Bereichen kamen Innovationen auf den Markt.

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