Neue Arzneimittel

2017 in neuen Wirkstoffen

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Berlin -

Die neuen Therapieoptionen 2017: In diesem Jahr wurden zahlreiche neue Arzneimittel zugelassen. Laut Dem Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sind 31 neue Medikamente – ohne Biosimilars als Behandlungsoptionen verfügbar. Viele Fortschritte wurden vor allem gegen Krebs und Entzündungskrankheiten erzielt. Das sind die neuen Arzneimittel 2017.

Etwa ein Drittel der Neuheiten richtet sich gegen unterschiedliche Krebserkrankungen. Zehn weitere dienen der Behandlung von Entzündungskrankheiten, die einer Fehlsteuerung des Immunsystems zugrundeliegen. Dazu zählen beispielsweise Rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte, atopische Dermatitis und Asthma.

Einen Platz im Kühlschrank fand Afstyla von CSL-Behring. Das Medikament ist im Februar auf dem Markt. Lonoctocog alfa ist ein rekombiniertes humanes Protein, das den Gerinnungsfaktor VIII ersetzt und mit hoher Affinität an den Van-Willebrand-Faktor (VWF) bindet. VWF spielt als Trägerprotein des Blutgerinnungsfaktors VIII eine wichtige Rolle bei der Blutstillung. Das einarmige Polypeptid dient der Therapie und Prophylaxe von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A.

Alecensa (Alectinib; Chugai/Roche) hemmt die Anaplastische Lymphomkinase und ist gegen den Nicht-Kleinzelligen-Lungenkrebs (NSCLC) auf dem Markt.

Bavencio gegen aggressiven und seltenen Hautkrebs gilt als Hoffnungsträger bei Merck. Avelumab ist als Monotherapie für die Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms (mMCC) auf dem Markt. Der humane Antikörper gegen den programmierten-Zelltod-Liganden 1 (PD-L1) dient der Behandlung von Erwachsenen mit mMCC. Der Checkpoint-Inhibitor kann die Immunantwort verstärken. Avelumab bindet an den PD-L1 und hemmt die Interaktion zwischen PD-L1 und den dazugehörigen Rezeptoren. Somit wird die suppressive Wirkung auf zytotoxische CD8 T-Zellen aufgehoben und die Immunantwort gegen den Tumor wiederhergestellt.

Besponsa (Inotuzumab Ozogamicin, Pfizer) ist für die Monotherapie von Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer CD22-positiver B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) zugelassen. Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver rezidivierender oder refraktärer B-Vorläuferzell-ALL sollten mindestens einen Tyrosinkinasehemmer zuvor erhalten haben.

Brineura (Cerliponase alfa, BioMarin) ist die erste Enzymersatztherapie, die direkt in das Gehirn appliziert wird. Das Arzneimittel ist als Orphan Drug eingestuft und dient der Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung, die im Kindesalter auftreten kann.

Teva hat mit Cinqaero seit Januar ein Langzeittherapeutikum zur Behandlung von eosinophilem Asthma auf dem Markt. Reslizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der mittels DNA-Technologie in Myelomzellen von Mäusen hergestellt wird. Der Wirkstoff ist gegen das humane IL-5 gerichtet. Mit hoher Affinität bindet der Wirkstoff an IL-5, das Zytokin ist für Wachstum, Differenzierung, Aktivierung und Überleben von Eosinophilen verantwortlich. Dockt Rezlizumab an das Interleukin an, wird dessen Bindung zum Rezeptor der Zelloberfläche zerstört und die Signalweiterleitung unterbrochen.

Die Sanofi-Tochter Genzyme hat zum Dezember Dupixent (Dupilumab) gegen atopische Dermatitis auf den Markt gebracht. Der humane monoklonaler Antikörper besitzt entzündungshemmende und selektiv immunsuppressive Eigenschaften. Der Arzneistoff soll die überaktive Signalübertragung der Interleukine IL-4 und IL-13 spezifisch hemmen, indem er an die Alpha-Untereinheiten der Rezeptoren bindet. Die Zytokine spielen bei der Entstehung der atopischen Dermatitis eine Schlüsselrolle. Ist der Signalweg unterbrochen, können Entzündungen gemindert werden.

Das Mahlzeiteninsulin Fiasp (schnelles Insulinaspart, Novo Nordisk) ist eine Weiterentwicklung des bekannten NovoRapid, besitzt jedoch einen schnelleren Wirkeintritt. Dem neuen Insulinaspart wurden die Hilfsstoffe Vitamin B3 und die Aminosäure L-Arginin zugesetzt. Das Niacinamid bewirkt eine schnellere initiale Absorption, da die Insulinaspart-Hexamere schneller in Monomere dissoziieren. Fiasp ermöglicht so eine nahezu physiologische Insulinantwort. Die Aminosäure dient als Stabilisator.

Fotivda (Tivozanib, Eusa Pharma) dient der Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms. Der Wirkstoff ist ein Proteinkinase-Inhibitor, der vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren (VEGFR) blockiert und die Angiogense hemmt, was zu einer Verhinderung des Tumorwachstums führt.

Kevzara (Sarilumab, Sanofi) steht als neue Therapieoption der rheumatoiden Arthritis (RA) zur Verfügung. Der humane, monoklonale Antikörper richtet sich selektiv gegen den Interleukin (IL)-6-Rezeptor und hemmt die IL-6 vermittelte Signalweiterleitung – die proinflammatorische Signalkaskade wird unterbrochen. Anzeichen und Symptome der rheumatoiden Arthritis können reduziert werden. Das Arzneimittel verhindert somit das Fortschreiten von Gelenkschäden.

Kisqali (Ribociclib, Novartis) ist zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs neu auf dem Markt. Ribociclib ist ein Inhibitor der Proteinkinase und hemmt selektiv die Cyclin-abhängigen Kinasen (CDK) 4 und 6, die zu einer zellulären Proliferation führen.

Kyntheum (Brodalumab, Leo) kann zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen eingesetzt werden, sofern für die Patientengruppe eine systemische Therapie in Frage kommt. Der vollhumane monoklonale Antikörper blockiert gezielt und mit hoher Bindungsaffinität die Interleukin-17-Rezeptor Untereinheit A. Durch die Blockade des Rezeptors hemmt das Arzneimittel mehrere der entzündungsfördernden Subtypen von IL-17 und unterscheidet sich somit von den anderen Therapien, die nur gegen einen proinflammatorischen Botenstoff gerichtet sind.

Mavenclad (Cladribin, Merck) wurde zur Behandlung von Erwachsenen mit rezidivierenden Formen der Multiple Sklerose (MS) zugelassen. Das Arzneimittel steht MS-Patienten als orale Darreichungsform zur Verfügung und könnte die Therapie erleichtern.

Maviret (Glecaprevir/Pibrentasvir, Abbvie) erhielt im beschleunigten Verfahren die EU-Zulassung für die Behandlung der chronischen Hepatitis C unabhängig vom Genotyp als Therapie über acht Wochen. Somit steht das Arzneimittel dem Großteil der Hepatitis-C-Patienten zur Verfügung.

Natpar (rekombinante Parathyroidhormon, Shire) ist als Zusatztherapie bei Erwachsenen mit chronischem Hypoparathyreoidismus zugelassen. Das Orphan Drug wird eingesetzt, wenn sich die Erkrankung durch die Standardtherapie allein nicht hinreichend kontrollieren lässt.

Ninlaro (Ixazomib, Takeda) dient der Behandlung von Erwachsenen mit Multiplem Myelom und wird in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason verabreicht, wenn die Betroffenen mindestens eine Therapie der Knochenmarkserkrankung erhalten haben. Das Medikament ist als Orphan Drug eingestuft. Ixazomib ist ein Proteasom-Inhibitor. Das Proteasom ist das System der Zellen, das nicht mehr benötigte Proteine abbaut. Der Wirkstoff hemmt die Protein-Proteasom-Untereinheit-Beta-Typ5 (PSMB5) des 2OS-Proteasoms. Die Proteine in den Krebszellen können nicht mehr abgebaut werden, das Zellwachstum wird nicht mehr kontrolliert und gehemmt – die Krebszellen sterben ab.

Ocaliva (Obeticholsäure, Intercept) ist eine neue Therapieform gegen primäre biliäre Zirrhose (PBC). Der seltenen schwerwiegenden, Autoimmunerkrankung der Leber geht eine Entzündung der kleinen Gallenwege voraus. Die kleinen Kanäle transportieren Galle aus der Leber in die Verdauungsorgane. Sind sie infolge der Entzündung zerstört, wird Galle nicht abtransportiert und schädigt die Leber. Folgen können Leberzirrhose oder Lebertumore sein.

Patienten mit mittelschwerer und schwerer rheumatoider Arthritis können seit April mit Baricitinib behandelt werden. Lilly hat mit Olumiant ein orales selektives Immunsuppressivum neu auf den Markt gebracht. Der Januskinase (JAK)-Inhibitor kann bei mittelschwerer bis schwerer aktiver rheumatoider Arthritis eingesetzt werden. Behandelt werden können Erwachsene, die auf eine vorangegangene Therapie mit einem oder mehreren krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) unzureichend ansprachen oder diese nicht vertragen haben. Das Arzneimittel kann sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit Methotrexat (MTX) eingesetzt werden.

Mit Oxervate (Cenegermin, Dompé Farmaceutica) ist ein neues Orphan drug gegen Erkrankungen der Hornhaut auf dem Markt. Cenegermin ist eine Rekombinante des humanen Nervenwachstumsfaktors (NGF), der in Escherichia coli produziert wird. Es handelt sich um ein vom menschlichen Körper produziertes Protein, das für Differenzierung, Erhaltung sowie Überleben von Nervenzellen verantwortlich ist. Die Therapie mit Oxervate soll die Hornhautintegrität wieder herstellen.

Parsabiv (Etelcalcetid, Amgen) dient der Behandlung des sekundären Hyperparathyreoidismus (sHPT) von Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung, die sich einer Hämodialyse unterziehen. Der synthetische calcimimetische Peptidwirkstoff bindet und aktiviert den Calcium-sensitiven Rezeptor der Hauptzellen der Nebenschilddrüse. In der Folge wird die Parathormon-Sekretion erniedrigt. Damit geht eine Verringerung des Serumcalcium- und Phosphatspiegels einher.

MSD hat mit ProQuad eine neue Vakzine im deutschen Markt. Das Arzneimittel enthält Lebendimpfstoffe aus Mumps-, Masern-, Röteln und Varizellen-Viren. Die Kombination soll eine gleichzeitige aktive Immunisierung gegen die vier Viruserkrankungen sicherstellen. Geeignet ist die Impfung ab dem 12. Lebensmonat. Unter besonderen Umständen können Kinder ab neun Monaten geimpft werden, beispielsweise wenn die Kleinkinder in Regionen mit hoher Masern-Prävalenz reisen oder ein aktueller Ausbruch besteht.

Rapibloc (Landiolol, Amomed) wird unter anderem zur Behandlung einer supraventrikulären Tachykardie eingesetzt. Das Arzneimittel wird auch angewendet bei Patienten mit peri- oder postoperativem Vorhofflimmern oder -flattern – oder wenn aus anderen Gründen eine kurzfristige Kontrolle der Kammerfrequenz notwendig ist. Ein weiteres Indikationsgebiet ist die nicht-kompensatorische Sinustachykardie, wenn die hohe Herzfrequenz eine besondere Intervention erfordert.

Refixia (Nonacog beta pegol, Novo Nordisk) ist als Vitamin-K-abhängiger Gerinnungsfaktor auf dem Markt. Nonacog beta pegol ist zur Therapie und Prophylaxe von Blutungen ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen, die an Hämophilie B, einem angeborenen Faktor-IX-Mangel, leiden.

Ferring hat mitRekovelle (Follitropin delta) ein rekombiniertes FSH, das zur Stoffklasse der Gonadotropine zählt auf dem Markt. Der Wirkstoff stimuliert die Entwicklung mehrerer reifer Follikel in den Eierstöcken. Recovelle wird für eine kontrollierte ovarielle Stimulation im Rahmen der Reproduktionstherapie eingesetzt. Das FSH kommt in der In-Vitro-Fertlisation (IVF) oder der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion zum Einsatz.

Novartis hat Rydapt (Midostaurin) eingeführt. Es ist die erste zielgerichtete Therapie für die dem Fibriomyalgiesyndrom (FMS) ähnliche akute myeloische Leukämie (AML) mit Mutation der Tyrosinkinase 3 (FLT-3). Midostaurin ist ein oraler Multi-Kinase-Hemmer, der die Weiterleitung von Signalen der Wachstumsfaktor-Rezeptoren FLT3 und KIT unterbindet.

Skilarence (Dimethylfumarat, Almirall) wird zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Psoriasis vulgaris bei Erwachsenen eingesetzt, die eine systemische Arzneimitteltherapie benötigen. Dimethylfumarat und seinem Metaboliten Monomethylfumarat werden entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften zugesprochen, deren Mechanismus noch nicht vollständig geklärt ist.

Spinraza (Nusinersen, Biogen) ist zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) neu auf dem Markt. Das Antisense-Oligonukleotid (ASO) soll die Produktion von SMN-Protein in voller Länge normalisieren. Spinraza ändert das Spleißen der SMN2-RNA, die für die Bildung des Proteins benötigt wird. ASO sind kurze synthetische Stränge von Nukleotiden, die selektiv an die Ziel-RNA binden und die Genexpression regulieren. In der Folge wird die Bildung SMN-Protein in voller Länge gesteigert.

Taltz (Ixekizumab, Lilly) ist zugelassen für die Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen. Der Wirkstoff wird gentechnisch hergestellt und ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der sich gegen Interleukin (IL)-17A richtet. Das Zytokin spielt eine Rolle bei der Aktivierung CD4-positiver Zellen. Zudem induziert es die Produktion weiterer Zytokine und Prostaglandine, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind.

Tecentriq (Atezolizumab) ist der erste in der EU zugelassene PD-L1-Inhibitor zur Behandlung des nicht-kleinzelligem Lungenkarzinoms (NSCLC) und des Urothelkarzinoms. Die Immuntherapie gilt als zukunftsweisende Behandlungsmöglichkeit in der Onkologie. Der Wirkstoff ist ein Programmierter-Zelltod-Ligand-1-Inhibitor (PD-L1-Inhibitor), der bei Patienten unabhängig vom PD-L1-Status wirksam ist. PD-L1 ist auf der Oberfläche von Krebszellen exprimiert und vermittelt eine Immunsuppression. Somit ist der Tumor vor der körpereigenen Abwehr geschützt. Der monoklonale Antikörper bindet an PD-L1 und stimuliert so die T-Zell-Aktivierung und -Proliferation. Die Krebszellen werden zerstört. Der Arzneistoff besitzt immunstimulierende und antitumorale Eigenschaften.

Tremfya (Guselkumab, Janssen) ist ein Neuzugang vom 15. Dezember zur Behandlung mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis bei Erwachsenen, für die für eine systemische Therapie in Frage kommt. Der vollständig humane monoklonale Antikörper richtet sich gegen Interleukin-23. Das Zielmolekül ist ein entzündungsförderndes Protein und wurde als wichtiger Botenstoff für die Entstehung von Autoimmunkrankheiten identifiziert. IL-23 spielt bei der Plaque-Psoriasis eine entscheidende Rolle.

Varuby (Rolapitant, Tesaro) ist ein selektiver Antagonist am menschlichen Substanz-P-/Neurokinin-1-Rezeptor. Das Arzneimittel wird in Kombination mit Dexamethason und einem 5HT3-Rezeptor-Antagonisten verabreicht. Der Wirkstoff kommt zur Prävention von verzögert auftretender Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer hoch oder mäßig emetogenen antineoplastischen Chemotherapie bei Erwachsenen zum Einsatz. Die Wirkung gegen Übelkeit und Erbrechen ist auf eine Verhinderung der Bindung von Substanz P am Neurokinin-1-Rezeptor zurückzuführen.

Venclyxto von AbbVie besitzt den Status Orphan drug und enthält den Wirkstoff Venetoclax. Das Arzneimittel wird gegen chronisch lymphatische Leukämie (CLL) eingesetzt. Der Wirkstoff hemmt selektiv das BCL-2 Protein, das die Apoptose von CLL-Zellen verhindert und somit das Überleben der Krebszellen sichert. CLL-Zellen zeigen zudem eine Überexpression an BCL-2. Venetoclax greift genau hier an und hemmt das Protein, somit tritt der programmierte Zelltod ein und die Krebszellen sterben ab.

Vosevi ist die Fixkombination aus den drei direkt antiviral wirkenden Arzneistoffen Sofosbuvir 400 mg, Velpatasvir 100 mg und Voxilapevir 100 mg. Die Kombination von Hersteller Gilead wurde im Rahmen eines beschleunigten Beurteilungsverfahrens positiv bewertet und ist gegen alle HCV-Genotypen wirksam. Der aktive Metabolit von Sofosbuvir hemmt die NS5B-RNA-Polymerase, Velpatasvir zielt auf das NS5A-Virusprotein und Voxilapevir hemmt das nicht-strukturelle Protein NS3/ 4A-Polymerase. Alle drei Proteine sind maßgeblich an der Replikation des Virus beteiligt.

Xeljanz (Tofacitinib, Pfizer) zur Behandkung rheumatoider Arthritis ist ebenfalls neu. Tofacitinib ist ein selektiver Inhibitor der Janus-Kinasen (JAK). Vorwiegend werden JAK 2 und JAK 3 gehemmt und dadurch eine Immun- und Entzündungsantwort moduliert.

Neue Antibiotika werden dringend benötigt, auch wegen der zunehmenden Resistenzen. Pfizer brachte im Februar Zavicefta (Ceftazidem/Avibactam) auf den Markt. Die Kombination wirkt spezifisch gegen Infektionen, die durch multiresistente gramnegative Bakterien ausgelöst werden. Zugelassen ist Zavicefta für die Behandlung von Erwachsenen mit komplizierten intraabdominellen Infektionen (cIAI) oder Harnwegsinfektionen (cUTI) einschließlich Pyelonephritis. Auch im Krankenhaus erworbene Pneumonie (HAP) einschließlich beatmungsassoziierte Pneumonie (VAP) können mit dem neuen Produkt behandelt werden. Außerdem ist der Einsatz bei Infektionen mit aeroben gramnegativen Keimen bei Erwachsenen möglich, wenn andere Behandlungsoptionen begrenzt sind.

Zejula (Niraparib, Tesaro) wird als Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patientinnen mit einem Platin-sensitiven, rezidivierenden, gering differenzierten serösen Eierstock-, Tuben- oder primären Peritonealkarzinom, die sich in einer Platin-basierten Chemotherapie befinden und deren Tumore ganz oder teilweise ansprechen. Niraparib ist der erste in Europa zugelassene orale PARP-Inhibitor, für den keine Bestimmung des BRCA-Mutationsstatus oder anderer Biomarker notwendig ist.

Das Antitoxin Bezlotoxumab dient der Rezidivprophylaxe von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) und ist unter dem Namen Zinplava (Merck) im Handel. Der selektive und vollständig humane monoklonale Antikörper bindet mit hoher Affinität an das Toxin B von Clostridium difficile und neutralisiert es. Der Wirkstoff selbst hat keinerlei antibiotische Wirkung und dient daher nicht zur Behandlung einer akuten Infektion.

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