Atemwegserkrankungen

2016: Mehr als 23 Millionen Inhalativa

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Berlin -

In Deutschland leiden etwa sechs Millionen Menschen an Asthma. Zur Behandlung werden unterschiedliche Inhaltionssysteme eingesetzt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in den Apotheken mehr als 23 Millionen Packungen inhalierbarer Medikamente gegen obstruktive Atemwegserkrankungen zu Lasten der Krankenkassen abgegeben.

Inhalatoren zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen können in drei Hauptgruppen unterteilt werden: Für die Therapie stehen Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Vernebler zur Verfügung.

Im Jahr 2016 gaben die Apothekenmitarbeiter mehr als 12,2 Millionen Dosieraerosole beziehungsweise Nachfüllungpackungen ab. Somit entfallen 52 Prozent der Verordnungen gegen Asthma und andere Erkrankungen mit verengten Atemwegen auf die mit Treibgas betriebenen Systeme. Weitere 9,5 Millionen Packungen entfielen auf Pulverinhalatoren inklusive Nachfüllung. Das ergibt etwa 40 Prozent der Gesamtmenge. Der Inhalator ist bei den beiden Fertigarzneimitteln ein Teil der Arzneiform.

Vernebler hingegen stellen aus den eingesetzten Fertigarzneimitteln einen feinvernebelten Dampf her, der inhaliert wird. Vernebler werden als Hilfsmittel eingestuft. Im Jahr 2016 wurden etwa 1,8 Millionen Fertigarzneimittel für Vernebler zur Behandlung verengter Atemwege abgegeben.

Nicht jeder Inhalator ist für jeden Patienten geeignet. Pulverinhalatoren werden vom eigenen Atemzug gesteuert, das bedeutet, dass der Wirkstoff durch Ansaugen freigesetzt wird und die Tiefe und Menge der Inhalation von dem eigenen Atemvolumen abhängig ist. Je kräftiger der Einatemzug desto tiefer die Inhalation.

Diese Inhalatoren sind nicht für Kinder unter fünf Jahren und Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion geeignet. In diesen Fällen kann auf Dosieraerosole ausgewichen werden. Hier wird die Wirkstofflösung durch ein Ventil gepresst. So werden kleine Tröpfchen erzeugt, das sogenannte Aerosol.

Das FCKW-freie Treibgas verdunstet und der Wirkstoff gelangt in die Bronchien. Der Sprühstoß wird durch Drücken auf den Wirkstoffbehälter ausgelöst. Drücken und Einatmen sollten zeitgleich erfolgen, dabei ist Koordination gefragt.

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