Genomforschung

13 neue Herzinfarkt-Gene entdeckt

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Ein Konsortium internationaler Wissenschaftler unter Federführung der Universität Lübeck hat 13 neue Risikogene für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkt entdeckt. Dadurch sei belegt, dass erbliche Faktoren bei der Entstehung von Herzinfarkten eine größere Rolle spielten als bislang angenommen, so die Wissenschaftler. Untersucht wurden jeweils zwei Millionen Marker im Erbgut von rund 87.000 Probanden weltweit. Das Ergebnis dieser weltweit größten genetischen Studie zu diesem Thema ist im Fachjournal Nature Genetics veröffentlicht.

Insgesamt wurden laut Untersuchung 23 genetische Varianten nachgewiesen, die das Herzinfarktrisiko erhöhen. „Viel mehr Menschen als bislang bekannt tragen die erbliche Veranlagung zum Herzinfarkt in sich“, sagte der Studienleiter, der Lübecker Professor Dr. Heribert Schunkert. Doch die Studie habe auch gezeigt, dass nur wenige dieser Varianten das Risiko über die klassischen Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte oder hohen Blutdruck steuern. „Bei der überwiegenden Mehrheit der Risikogene spielen Mechanismen eine Rolle, die es noch zu erforschen gilt“, so Schunkert.

Für Schunkert ist die Prävention wichtig: „Wenn wir den Mechanismus verstehen, können wir die Vorbeugung verbessern“, sagte er. Der Herzinfarkt ist in Deutschland eine der häufigsten Todesursachen. Europaweit sterben jedes Jahr rund 750.000 Menschen daran.

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