Darminfektionen

10 Tote: Immer mehr EHEC-Opfer dpa, 28.05.2011 21:53 Uhr

Berlin - 

Die EHEC-Welle nimmt kein Ende und betrifft vor allem den Norden Deutschlands. Bis zum Samstag sind dem gefährlichen Darmkeim zehn Menschen zum Opfer gefallen. Auch die Zahl der Krankheits- und Verdachtsfälle steigt. Nach offizieller Schätzung ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Wo die Ursache liegt, ist weiter unklar.

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger verzichtet auf rohe Tomaten, Gurken und Salat. Betroffene Bauern beklagen Riesenschäden. Deutsche Erzeugerverbände meldeten unterdessen nach Labortests ihre Ware "EHEC-frei".

Am Samstag wurden vier neue Todesfälle bekannt: In einem Krankenhaus im Kreis Herzogtum Lauenburg starb am Samstag eine 84 Jahre alte Frau an der schweren Komplikation HUS, wie der Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums berichtete. Im Städtischen Krankenhaus der Landeshauptstadt war eine 38-Jährige bereits am Donnerstagabend daran gestorben, wie erst am Wochenende bekannt wurde.

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) berichtete am Samstagabend, dass auf seinem Campus Lübeck eine 86-jährige Patientin an den HUS-Folgen gestorben sei. "Tragisch ist, das auch der Ehemann mit gesicherter EHEC-Infektion aufgenommen werden musste", sagte UKSH-Sprecher Oliver Grieve. Im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) gab es in der Nacht zu Samstag einen Todesfall: eine 87 Jahre alte HUS-Patientin.

Deutschlandweit wurden mittlerweile mehr als 1000 bestätigte und EHEC-Verdachtsfälle registriert. Normalerweise gibt es im ganzen Jahr etwa 900 gemeldete Infektionen mit den Bakterien. Von den zehn Toten waren neun Opfer Frauen. Bislang stammen alle Todesopfer aus Norddeutschland.