Krankenhaushygiene

Zwei tote Frühchen in Bremen dpa/APOTHEKE ADHOC, 29.02.2012 14:52 Uhr

Berlin - 

Erst Ende vergangener Woche waren erneut multiresistente Darmkeime bei drei Neugeborenen auf der Frühchen-Station des Klinikums Bremen-Mitte nachgewiesen worden. Nun hat die Station zwei neue Todesfälle eingeräumt. Nach Informationen von Radio Bremen soll es sich bei den Toten um zwei frühgeborene Mädchen handeln. An beiden seien Keime festgestellt worden, berichtete der Sender.

Von der Bremer Gesundheitsbehörde und der Klinik gab es dazu zunächst keine detaillierten Angaben. In der Nacht seien zwei Babys an Blutvergiftung gestorben, räumte eine Sprecherin der Behörde lediglich ein. Der Geschäftsführer des betroffenen Bremer Klinikums Mitte, Diethelm Hansen, sei vorläufig von seinen Aufgaben freigestellt worden, teilte die Bremer Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) mit. Wenn die neuen Todesfälle aufgeklärt seien, werde es eine abschließende Bewertung geben.

Nach dem erneuten Nachweis des genetisch identischen Keims hat Jürgens-Pieper die Früchen-Station am heutigen MIttwoch geschlossen. Erst vergangenen Freitag hatte sie einen Aufnahmestopp für die Neugeborenen-Intensivstation verhängt und angekündigt, dass die Verlegung der Station an ein anderes Krankenhaus geprüft werde.

 

 

Wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass der gefährliche Keim bereits mindestens seit 2009 in der Klinik vorhanden war. Ein spezialisiertes Labor in Bochum hatte eine aufbewahrte Probe aus diesem Jahr untersucht und die genetische Übereinstimmung mit den aktuellen Klebsiella-Bakterien bestätigt.

Im vergangenen Jahr waren drei Neugeborene an Infektionen mit den Bakterien gestorben und mehrere schwer erkrankt. Die Neugeborenen-Intensivstation der Klinik war daraufhin vorübergehend für Desinfektion und Umbau geschlossen worden.