UNICEF-Report

Zwei Millionen Kinder mit HIV

, Uhr

Weltweit haben sich 420.000 Kinder unter 15 Jahren im vergangenen Jahr nach Schätzungen von UNICEF mit dem Aidsvirus HIV angesteckt. Die meisten von ihnen infizierten sich bei der eigenen Mutter, oft während der Geburt. Jedes zweite Kind werde noch vor seinem zweiten Geburtstag sterben, wenn es nicht rechtzeitig medizinisch behandelt werde, heißt es in dem Bericht „Kinder und Aids“, den das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Donnerstag vorlegte. Bei einer Behandlung nach dem neuesten Stand kann eine Weitergabe des Virus von der Mutter auf das Kind nahezu ausgeschlossen werden.

290.000 Kinder starben nach UNICEF-Angaben allein im vergangenen Jahr an den Folgen von Aids, weltweit sind etwa zwei Millionen Kinder infiziert. 15 Millionen Kinder hat die Epidemie schon zu Waisen gemacht - das sind so viele, wie in ganz Deutschland leben.

Jimmy Kolker, der Leiter der AIDS-Abteilung bei UNICEF, sagte am Donnerstag in Berlin, gerade in den besonders stark getroffenen Ländern gebe es oft nur unzureichende Zahlen zum Ausmaß der Epidemie. Deshalb sei zum Beispiel immer noch nicht genau bekannt, wie viele Kinder dort Virustatika benötigten und wie viele Neugeborene mit HIV geboren würden.

UNICEF sieht aber auch Fortschritte. So erhalten deutlich mehr Kinder und werdende Mütter Medikamente und therapeutische Behandlung. Die Zahl der HIV-infizierten Kinder, die mit virenhemmenden Medikamenten versorgt werden, ist seit 2005 um 70 Prozent gestiegen. Teils deutliche Verbesserungen verzeichnet der Bericht auch bei der Vorbeugung gegen eine Übertragung von der Mutter auf das Kind. Das Geld, das jährlich für den Kampf gegen Aids zur Verfügung steht, erhöhte sich von 2004 bis 2007 von sechs auf zehn Milliarden US- Dollar (6,3 Milliarden Euro).

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Entschuldigung via X
Piechotta beleidigt Scholz
Atemwegserkrankungen und Unterernährung
Krankheit X: WHO findet Ursache
Mehr aus Ressort
Unterschied Versorgung und Handel
Heiligabend-Notdienst: Apotheker schreibt Jauch
„Hessen hat eine weitere Apothekerin verloren“
Jahrelanges Warten: Pharmazeutin wechselt in die Industrie

APOTHEKE ADHOC Debatte