„Wir wollen nichts haben, was 0-8-15 ist“

Zwei Beratungsräume für eine Apotheke

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Berlin -

Auf Apotheken könnten schwierigere Zeiten zukommen – und große Investitionen werden mitunter hinterfragt. Nicht in der Herzog Apotheke in Wiesloch. Inhaberin Monika Herzog plant gemeinsam mit ihrem Sohn Dominik einen zweiten Standort. Die beiden setzen dabei auf neueste Technik und blicken positiv in die Zukunft des eigenen Berufsstandes.

In Neckargemünd entsteht eine neue Apotheke. Die Filiale von Herzog sollte eigentlich bereits vor zwei Jahren fertiggestellt sein. Doch der Bau verzögerte sich wie vielerorts wegen Lieferproblemen. Geplant ist jetzt, dass die neue Herzog Apotheke im kommenden Frühjahr eröffnen soll – elf Jahre nachdem sich Herzog mit damals 50 Jahren selbst für die Selbstständigkeit entschieden hat. Der stetige Wandel gehöre trotz Krisenzeiten weiter dazu: „In der jetzigen Krise ist es absolut schwierig und wir fühlen uns von der Politik allein gelassen. Wir bauen aber weiter und hatten auch in der Vergangenheit fast jedes Jahr einen Apothekenbauer hier, der etwas erneuert.“

300 Quadratmeter für Apotheke

In einem ehemaligen Getränkemarkt soll jetzt auf fast 300 Quadratmetern ein Betrieb nach den neuesten technischen Standards entstehen. Bei der Planung war der Familie auch der Blick über den Tellerrand wichtig: „Wir haben uns außerhalb der Apothekenwelt umgesehen“, sagt Dominik Herzog. Der 27-jährige Apotheker besuchte etwa eine Digitalmesse, um ein passendes Konzept für den Internetauftritt zu finden. „Wir wollen nichts haben, was 0-8-15 ist.“

Die Apotheke werde aber nicht neu erfunden, betont er. Der Fokus liegt weiter auf Beratung, die ausgebaut werde. Geplant sind zwei Beratungszimmer, die auch als Telepharmazie-Räume genutzt werden sollen. „Wir werden dort impfen und pharmazeutische Dienstleistungen anbieten. Die Apotheke wird immer beratungsintensiver.“ Wichtig sei, mit der Zeit zu gehen und nicht still zu stehen.

Backoffice als Herzstück

Um die Mitarbeiter zu entlasten sei beispielsweise ein Kommissionierautomat und eine Abholstation geplant. In der Offizin soll es einen Lego-HV-Tisch und ein großes Aquarium geben. Das Backoffice werde das Herzstück der Apotheke. Insgesamt entstehen 15 Arbeits- beziehungsweise HV-Plätze – angesichts des Fachkräftemangels ist Herzog bei der Personalfrage realistisch: „Wir nehmen das an Mitarbeitern, was wir kriegen.“ Auch um Fachkräfte zu gewinnen, werde der Betrieb modern und mit einer neuen Digitalstrategie präsentiert.

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