Kriminalität

Zwei Apotheken mit Schusswaffe überfallen

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Berlin -

Ein Unbekannter hat in Berlin-Lichtenberg eine Apotheke überfallen und die Mitarbeiterin mit einer Schusswaffe bedroht. Am Freitag wurde eine Apotheke im Berliner Stadtteil Marzahn überfallen, auch hier drohte der Täter mit einer Schusswaffe.

Der Täter verwickelte am Dienstagnachmittag die Angestellte der Apotheke in der Straße Alt-Friedrichsfelde zunächst in ein Gespräch, wie die Polizei mitteilte. Anschließend zog er eine Schusswaffe und forderte von der Frau Geld. Nachdem sie der Aufforderung nachkam, flüchtete der Räuber. Über die Höhe der Beute machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Angestellte blieb unverletzt.

Polizeimeldungen zufolge hat am Freitagabend kurz vor 18 Uhr ein Mann mit einer tief ins Gesicht gezogenen Mütze eine Apotheke an der Ahrensfelder Chaussee in Marzahn überfallen. Der Mann drohte mit vorgehaltener Schusswaffe und forderte die Herausgabe von Bargeld. Anschließend flüchtete der Räuber mitsamt der Beute. Die Apothekenmitarbeiterin blieb unverletzt.

Erst Anfang Dezember endete eine Raubserie auf Berliner Apotheken. Seit Anfang Oktober hatte ein 27-Jähriger im Nordosten der Hauptstadt sein Unwesen getrieben hat. Mindestens sieben Apotheken hatte der Mann überfallen, ohne dass die Polizei ihn fassen konnte. Schließlich stellte er sich selbst. „Sie suchen seit einiger Zeit einen Mann, der mehrere Apotheken überfallen hat. Der bin ich.“ So beschreibt die Berliner Polizei das Ende der zweimonatigen Raubserie.

Der Täter hat die Apotheken stets nach demselben Muster überfallen: Kurz vor Ende der Öffnungszeit betrat der die Offizin. Er habe, so berichten die Opfer, sich stets ruhig verhalten und auf ein großes Küchenmesser gezeigt, dass er bei sich hatte. Er verlangte stets die Tageseinnahmen und verschwand unerkannt, als er hatte, was er wollte. Die Polizei ermittelte, war aber offensichtlich nicht in der Lage, ihm rechtzeitig auf die Spur zu kommen.

Mehrere betroffene Apotheker zeigten sich frustriert über die Informationspolitik der Polizei. So waren die überfallenen Apothekenmitarbeiter entweder ahnungslos, als der Räuber zuschlug, oder wurden im Vorfeld nur von den Kollegen in der Region informiert, nicht aber von den Sicherheitsbehörden. Inhaberin Lelek hatte sich deshalb eine Woche vor dem Überfall auf ihre Apotheke von sich aus an die Polizei gewandt, um darum zu bitten, dass die umliegenden Apotheken gewarnt werden. „Außerdem habe ich nach einer Täterbeschreibung gefragt. Da wurde mir gesagt, dass das Phantombild vom Gericht noch nicht freigegeben wurde“, berichtet eine Apothekerin. Das stellte sich im Nachhinein als fatal heraus.

Denn als ihre angestellte Apothekerin am Abend des Überfalls mit einer Kollegin ihren Dienst tat, sah sie den Räuber bereits rund eine halbe Stunde vor der Tat. „Er saß auf dem Platz vor der Apotheke auf einer Bank und hat ein Bier getrunken“, erinnert sich die überfallene Apothekerin. „Meine Kollegin hat ihn beobachtet und mir gezeigt. Aber man kann sich ja nicht jedes mal verrückt machen, wenn da einer sitzt und Bier trinkt.“ Ein Anruf bei der Polizei hätte wohl bereits zu seiner Festnahme geführt.

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