Charité

Zwangsurlaub wegen Potenz-Studie dpa, 17.09.2009 13:31 Uhr

Berlin - 

Ein halbes Jahr nach Bekanntwerden der Tests für eine neue pflanzliche Potenzpille ist der verantwortliche Berliner Professor beurlaubt worden. Das sei auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung geschehen, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums Charité am Donnerstag auf Nachfrage. Dem bisherigen Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin wird vorgeworfen, die Untersuchungen ohne die gängigen wissenschaftlichen Parameter durchgeführt zu haben.

Der Fall war im Frühjahr bekanntgeworden und hatte an Europas größtem Universitätsklinikum für eine Menge Ärger gesorgt. Damals hatte sich ein Mitarbeiter des Professors in verschiedenen Medien zu den Tests mit der Pille geäußert. Wie sich jedoch herausstellte, war der Mitarbeiter kein Mediziner, sondern lediglich ein Student, der seine Doktorarbeit plante. Nach Angaben der Charité war er auch nicht berechtigt, Erklärungen für das Klinikum abzugeben.

Die Charité zog schon bald Konsequenzen und erstattete wenig später Anzeige. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen gegen den Professor noch. Zunächst müssten die Ergebnisse der Durchsuchungen vor mehreren Wochen abgewartet werden. Erst dann könne man sagen, ob sich die Vorwürfe erhärten ließen. Die Beurlaubung habe auf diese Ermittlungen keinen Einfluss.