Über mehr als fünf Jahre hinweg soll ein Arzt aus Bayreuth drogenabhängigen Patienten leichtfertig das Ersatzmittel Methadon verordnet haben. In ingesamt 1613 Fällen muss sich der Mediziner wegen unerlaubten Verschreibens von Betäubungsmitteln vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft soll er auf diese Weise in fast 1200 Fällen die Gesundheit der Patienten gefährdet haben. Außerdem wirft die Ermittlungsbehörde dem Angeklagten Gewinnstreben vor.
Der Facharzt habe die strengen Vorschriften, die bei der Verschreibung von Methadon gelten, nicht beachtet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Leichtfertig soll der Angeklagte auch so genannte "Take-home-Rezepte" ausgestellt haben. Damit können die Patienten das Methadon in der Apotheke abholen und selbstständig einnehmen. Üblich ist, dass Methadon nur unter der Kontrolle eines Arztes verabreicht wird. Normalerweise erhalten nur Patienten, die schon über einen längeren Zeitraum behandelt werden, diese "Take-home-Rezepte".
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