Apothekenneubau

Zukunftsfähig mit Wohlfühlatmosphäre

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Berlin -

Trotz aufwändiger Renovierungen war ein Apotheker in Olpe an die Grenze seiner räumlichen Möglichkeiten geraten. Als sich die Möglichkeit ergab, im Nebenhaus ganz neu durchzustarten, ergriff er die Möglichkeit beim Schopfe und investierte einen sechsstelligen Betrag.

Die Gelegenheit habe sich kurzfristig ergeben. „Das Haus nebenan gehört einem Optiker“, berichtet Dr. Gerd Franke, Besitzer der Linden-Apotheke. „Als er mit seinem Geschäft auf die andere Straßenseite zog, fragte er mich, ob ich sein bisheriges Ladenlokal mieten wolle.“ Ein verführerisches Angebot: „Die Fläche passte ideal. Sie war groß und ebenerdig“, so Franke. „Die Lage war gut. Und da die neue Apotheke direkt neben der alten liegen würde, brauchten sich die Kunden an keinen neuen Weg zu gewöhnen.“ Doch die Entscheidung sei nicht leicht gefallen: „Meine Frau und ich mussten erst einmal ein paar Nächte darüber schlafen, bevor wir zusagten.“

Franke begann seine pharmazeutische Karriere bei Bayer in Leverkusen. „Doch es war immer mein Plan, mich mit einer Apotheke selbstständig zu machen.“ Die Chance ergab sich 2002, damals übernahm er die Linden-Apotheke. Mit an Bord ist seitdem auch seine Frau Stefanie, von Haus aus ebenfalls Pharmazeutin. Sieben Jahre später eröffneten sie nur 200 Meter entfernt die Franziskus-Apotheke in einem neuen medizinischen Versorgungszentrum mit Fachärztepraxen unweit des St. Martinus-Hospitals. Damit habe sich auch ein neues Kundenpotenzial eröffnet, sodass sich die beiden Apotheken nicht gegenseitig das Wasser abgegraben hätten, meint der Betreiber.

Die Stammapotheke wurde vor 60 Jahren gegründet. „Das alte Haus ist von außen ganz hübsch, innen herrschte der Hauch alter Apotheken, das gab ihr einen gewissen Charakter“, sagt ihr Inhaber. „Doch eine schöne Apotheke ist nicht automatisch zukunftsfähig.“ Vor allem Menschen, die nicht gar so gut bei Fuß sind, hätten zu kämpfen gehabt. „Die drei Stufen zur Eingangstür ließen sich nicht wegkriegen, wir hatten alle Möglichkeiten geprüft. Die Gänge in der Offizin waren so eng, dass Kunden mit Rollstuhl oder Rollator Probleme bekamen.“ Auch mit der Vertraulichkeit sei es wegen der räumlichen Gegebenheiten nicht weit her gewesen. „Das hat mich immer gestört.“ Vor neun Jahren investierte das Ehepaar noch in einen Ausbau der alten Räumlichkeiten und einen Kommissionierautomaten. „Doch mit vernünftigem Aufwand ließ sich danach nichts mehr machen.“

Zehn Monate vergingen von der Planung bis zur Eröffnung: „Im Januar mieteten wir die Räume an und entkernten sie komplett bis auf den Rohbau“, erzählt Franke. „Von Mai bis Ende September gingen die eigentlichen Arbeiten vonstatten.“ Mit dem Ergebnis sind die Frankes sehr glücklich: „Die neue Apotheke ist vollklimatisiert. Eine vollflächig geschlossene Akustikdecke sorgt für gedämpfte Geräusche und verbessert so auch die Diskretion.“ In den neuen Abholfächern könnten die Kunden auch außerhalb der Geschäftszeiten ihre Medikamente gegen Eingabe eines vierstelligen Codes beziehen.

In die Optik hat Franke viel Liebe gesteckt: „Drei dezente LED-Streifen in der Decke weisen den Weg zu den HV-Tischen. Der Wasserspender für Kunden wurde aus heimischem Bruchstein gemauert. Im Hintergrund ist ein Bild des nahen Biggesees eingelassen“, erzählt er. „Die Sockel der HV-Tische sind in Stein gefasst. In Kombination mit heller Eiche ergibt sich eine natürliche Wohlfühlatmosphäre.“ Auch das Personal kann sich über neue Annehmlichkeiten freuen. „Wir haben jetzt ein großes Backoffice mit Arbeitsplätzen für Apotheker, PTA und PKA.“ Genug Platz für Verstärkung: „Insgesamt arbeiten 25 Menschen im Verbund. Aber wir suchen weitere Mitarbeiter.“

In die „neue“ Linden-Apotheke investierten die Frankes einen sechsstelligen Betrag, die genauen Summe mag der Besitzer nicht verraten. Die Kunden hätten mit großer Begeisterung reagiert. Er zeigt sich optimistisch, seinen Betrieb gut für die Zukunft und die Zeit bis zum Ruhestand gerüstet zu haben. „Die Bürokratie hat stetig zugenommen, es ist abenteuerlich, was wir da zu bewältigen haben. Aber die vielen guten Gespräche mit den Kunden entschädigen mich, es macht mir Spaß, mit Menschen umzugehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier in den nächsten 15 bis 20 Jahren noch gut arbeiten können.“

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