Brisant-Beitrag

Zu wenig Schmerzmittel für Krebspatientin

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Berlin -

In einem Beitrag hat sich das ARD-Magazin „Brisant“ hochemotional den bestehenden Lieferengpässen rund um Arzneimittel angenommen. Unter anderem für todkranke Krebspatient:innen fehlten starke Schmerzmittel.

„Claudia Lüdtke hat vier Kinder, einen Mann und Brustkrebs und weiß nicht, wie lange sie noch lebt“, startet der Beitrag. Sie brauche entsprechende Arzneimittel, aber an denen mangele es bundesweit. Begleitet wird Dr. Christina Paul, die ärztliche Leiterin des ambulanten Paliativdienstes in Tübingen. Sie lässt die leeren Schubladen filmen, gerade bei den von ihren Patient:innen dringend benötigten Schmerzmitteln sehe es schlecht aus. Von einem Präparat habe sie noch neun Packungen da, das entspreche einem 10-Tages-Vorrat für eine:n Patiente:n – 40 Patient:innen hat sie.

Eine ihrer Patientinnen ist eine Mutter von vier Kindern, die weiß, dass sie sterben wird und zu Hause bei ihrer Familie bleiben will. Das benötigte Novalgin hat die Ärztin vorerst nur für die kommenden zwei Wochen für sie vorrätig. „Hier zu sitzen und zu denken: Es ist nicht genug für alle da – das fühlt sich richtig blöd an“, so die Patientin.

Apotheker Schittenhelm erklärt Hintergründe

„Nicht lieferbar“ – das stehe auch seit Wochen im System von Apotheker Dr. Björn Schittenhelm (Alamannen-Apotheke Holzgerlingen), so der Beitrag weiter. Er macht die Politik für eben solche Zustände verantwortlich. „Eine Situation zum Verzweifeln“, heißt es.

„Ein Lösungsweg muss sein, dass die Politik endlich reagiert und handelt und nicht nur in homöopathischen Dosen in das System eingreift, sondern sich eingesteht, dass die „Geiz ist geil“-Mentalität der letzten 20 Jahre zu diesem Preisverfall und zu diesem Herstellerverfall und eben damit zu Lieferengpässen geführt hat. Dass das aufhören muss“, sagt Schittenhelm im Beitrag.

Ärztin Paul ist frustriert. Sie könne ihrer Patientin schließlich schlecht sagen, dass sie ihre Schmerzen dann aushalten muss.

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