Der Impfschutz für Vorschulkinder in Deutschland ist nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) bei Masern und Hepatitis B noch immer unzureichend. Trotz deutlicher Verbesserungen im Vergleich zu den Jahren 1996 und 2002 reichten die Impfquoten insbesondere in Westdeutschland noch nicht aus, teilte das RKI im jüngsten Epidemiologischen Bulletin mit. In Ostdeutschland seien Kinder durchgängig besser gegen Krankheiten wie Masern, Hepatitis B, Mumps, Röteln, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten oder Kinderlähmung geimpft. Die höheren Quoten resultieren noch aus der Tradition der Impfpflicht in der DDR.
Insgesamt hat sich die Impfrate bei Masern zwar erheblich verbessert: 2002 war nur ein Drittel der Kinder vor Schulbeginn wie nötig zweimal gegen Masern geimpft, 2006 waren es immerhin rund 83 Prozent. Zur Ausrottung der Masern, die weltweit für das Jahr 2010 angestrebt ist, reichen diese Werte nach RKI-Angaben jedoch nicht aus. Bei der zweiten Masernimpfung liegt Ostdeutschland mit Raten von 88 Prozent deutlich vor dem Westen mit 80 Prozent. Auch die Hepatitis-B-Impfungen liegen mit einer Rate von bundesweit 87 Prozent aus RKI-Sicht noch nicht hoch genug. In Ostdeutschland werden 93 Prozent der Kinder gegen Hepatitis-B geimpft, im Westen sind es nur 86 Prozent.
Seit 1996 haben sich die guten Quoten gegen Diphtherie, Tetanus und Polio laut RKI dagegen auf einem hohen Niveau gehalten und sind in ganz Deutschland auf Werte um 97 Prozent angestiegen. Deutliche Verbesserungen gab es beim Keuchhusten, gegen den 1996 nur rund ein Drittel der Kinder geimpft war. 2006 lag diese Quote bereits bei fast 93 Prozent. Die Impfdaten werden in allen Bundesländern bei Untersuchungen vor der Einschulung erhoben.
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