Arzneimittelfälschungen

Zoll und Pfizer gegen Plagiate

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Der US-Pharmakonzern Pfizer weist gemeinsam mit dem Zollkriminalamt (ZKA) auf die Gefahr von Arzneimittelfälschungen hin. Laut ZKA hat die Zahl gefälschter Medikamente in Deutschland in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Allein zwischen 2009 und 2010 habe sich die Zahl der sichergestellten Tabletten-Plagiate von rund fünf auf zehn Millionen fast verdoppelt.

Bei Ampullen gab es noch mehr Fälschungen: 14 Millionen wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr beschlagnahmt - vier Jahre zuvor waren es noch 65.000. Die Dunkelziffer sei aber vermutlich deutlich höher.

Gefälscht werden vor allem Lifestyle-Präparate wie die Potenzpille Viagra oder Appetitzügler, aber auch HIV-Mittel oder Krebsmedikamente. Die größte Gefahr, gefälschte Arzneimittel zu erhalten, gebe es im Internet. Dort ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes zweite vertriebene Medikament ein Plagiat.

Jährlich werden allein in Europa 10,5 Milliarden Euro mit gefälschten Medikamenten umgesetzt, darunter auch Schmerzmittel, cholesterinsenkende Arzneien oder Antibiotika. Das geht aus einer Studie des US-Pharmakonzerns Pfizer aus dem Jahr 2010 hervor. Den eigenen finanziellen Schaden wollte Pfizer nicht beziffern.

In der vergangenen Woche hatte der Konzern gemeinsam mit dem US-Apothekerverband eine Initiative gestartet: In Internetvideos und auf den Seiten ehemaliger illegaler Internetapotheken wollen Pfizer und die Apotheker verstärkt auf die Risiken von Fälschungen hinweisen.

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