Ein gefährlicher Trend ist weiterhin hoch aktuell: Verschreibungspflichtige Wirkstoffe werden als Süßigkeiten getarnt aus dem Ausland nach Deutschland geschmuggelt. In der ersten Januarwoche konnte der Zoll neun große Packungen mit mehr als 1,6 Kilogramm Potenz-Trinkschokolade sicherstellen, die ein Tourist in seinem Koffer versteckte.
Schon im vergangenen Jahr fand der Zoll „rund 80 Kilogramm Potenz-Honig“ und stellte die Ware am Flughafen sicher, die in Koffern von Reiserückkehrern aus der Türkei gefunden wurde, so ein Sprecher des Hauptzollamts Köln. So setzt sich der Trend auch im neuen Jahr fort: „Ein Reiserückkehrer aus der Türkei versteckte neun große Packungen mit mehr als 1,6 Kilogramm Potenz-Trinkschokolade im Koffer zwischen seiner Kleidung“, erklärt der Sprecher.
Im Honig und der Trinkschokolade ist weitaus mehr enthalten als Zucker und Aromastoffe. Die Ware enthielt das in Deutschland verschreibungspflichtige Potenzmittel Sildenafil“, so der Sprecher. „Dieses muss als Arzneiwirkstoff klar deklariert werden. Bei keiner der sichergestellten Verpackungen war dies der Fall.“
Für den Zoll sei es nicht wichtig, welche Motivation dahinterstecke: „Ob für den Eigenbedarf oder als Mitbringsel für Freunde und Familie gedacht, spielt für uns dabei keine Rolle. Es handelt sich um einen Verstoß gegen das deutsche Arzneimittelgesetz und daher stellen wir die illegalen Potenzmittel sicher und leiten noch vor Ort ein Strafverfahren ein“, erklärt der Sprecher.
Bereits in der Vergangenheit warnten Mediziner und Verbraucherschutzorganisationen regelmäßig, dass die Einnahme ohne ärztliche Beratung gesundheitliche Schädigungen hervorrufen kann. Denn Sildenafil ist keineswegs ein harmloses Mittel. Der Wirkstoff kann gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln hervorrufen. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit nitrathaltigen Medikamenten, die häufig zur Behandlung einer Angina Pectoris verschrieben werden, kann es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen.
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