Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sieht das größte Brexit-Risiko für die Pharmaindustrie. Die britische Regierung hat den Austrittsantrag bis März 2017 angekündigt.
Für die deutsche Pharmaindustrie dürfte der Austritt Großbritanniens aus der EU eine große Herausforderung werden. Sie sei mit ihren Exporten „die mit Abstand am stärksten betroffene Branche“, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des ZEW im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen.
Die Luft- und Raumfahrt sowie die Bahnindustrie seien wegen hoher Importrisiken anfällig. Probleme seien durch den geplanten Brexit auch für die Autoindustrie und bei elektronischen und optischen Produkten zu erwarten. Dagegen seien der Maschinenbau und die Nahrungsmittelindustrie breit genug aufgestellt.
ZEW-Studienleiter Friedrich Heinemann betonte die Gefahr, dass die EU ohne die Briten „leichter protektionistischen Tendenzen nachgeben könnte“. Das Königreich stehe für freien Handel, während Italien und osteuropäische Staaten ihn durch bürokratische Hürden behinderten. Noch stärker als Deutschland dürfte der Brexit laut ZEW die Schweiz, die Niederlande, Belgien und Irland treffen.
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