Krankenstand

Zeitarbeiter häufiger krank

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Zeitarbeiter sind häufiger krank und unzufrieden mit Einkommen und Zukunftsperspektiven als andere Arbeitnehmer. Mit durchschnittlich 14,7 Fehltagen im Jahr 2008 seien Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen vier Tage mehr krankgeschrieben, berichtete die Techniker Krankenkasse (TK). Der Krankenstand liege mit 4 Prozent 1,1 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.

Bei drei von vier Leiharbeitern entspricht das Einkommen nicht den eigenen Vorstellungen. Fast zwei Drittel bemängeln schlechte Entwicklungschancen, die Hälfte einen unsicheren Arbeitsplatz. Die Kasse hatte die Daten ihrer 38.000 versicherten Zeitarbeiter sowie Fragebögen von mehr als 1000 schriftlich Befragten ausgewertet.

Leiharbeit belastet die Menschen laut TK-Gesundheitsreport. „Sie leiden in erhöhtem Maße unter der teilweise großen Diskrepanz zwischen ihrer fachlichen Qualifikation und dem Aufgabenfeld, in dem sie aktuell eingesetzt sind“, sagte TK-Chef Professor Dr. Norbert Klusen. Zeitarbeiter könnten sich bei Meinungsverschiedenheiten seltener durchsetzen und fühlten sich vielfach durch verschiedenfarbige Betriebsausweise oder Arbeitskleidung stigmatisiert. Von fast allen Diagnosen seien Leiharbeiter häufiger betroffen, so die TK. Sie stellt 60 Prozent mehr Muskel-Skelett-Erkrankungen fest, 64 Prozent mehr Verletzungen, 23 Prozent mehr Atemwegserkrankungen.

Viele Zeitarbeiter sind im Lager- und Transportbereich, als Installateure, Monteure oder Hilfsarbeiter tätig, erläuterte Klusen. Ein Drittel seien Helfer, während es bei den Industrie-Beschäftigten nur ein Prozent seien, berichtete Volker Enkerts, Präsident des Bundesverbandes Zeitarbeit.

Die Zahl der Zeitarbeiter hat sich zwischen 2003 und 2008 mehr als verdoppelt - bevor die Wirtschaftskrise einen „krassen Abschwung“ brachte, wie Enkerts berichtete. Von den 757.000 Stellen in der Zeitarbeit im April 2008 seien im April 2009 noch 538.000 übrig geblieben.

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