Bereits 60 Erkrankungen in Bayern

Zecken: Rasanter Anstieg an FSME-Fällen Carolin Ciulli, 26.06.2024 08:21 Uhr

In Bayern stiegen die FSME-Erkrankungen zuletzt schnell an. Foto: Heiko Barth-stock.adobe.com
Berlin - 

Während die Menschen in Bayern sommerliche Temperaturen genießen, sind auch die Zecken im Freistaat sehr aktiv. Seit Beginn des Jahres habe das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bereits 60 Fälle (Stand: 25. Juni) der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) registriert, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums mit. Bis Anfang
Juni waren es noch 37 Fälle gewesen – so viele Hirnhautentzündungen hatten die Behörden in diesem Zeitraum in Bayern seit Beginn der Meldepflicht 2001 nicht verzeichnet. 

In den Monaten Mai bis Oktober ist laut Robert Koch-Institut (RKI) das Risiko am größten, sich mit der von den Zecken übertragenen Hirnhautentzündung anzustecken. Im Juni tritt den Angaben nach üblicherweise die höchste Fallzahl auf. Mit Blick auf die Zahlen der vergangenen Jahre zeige sich, dass die Entwicklung rund vier Wochen voraus sei, sagte der Ministeriumssprecher. In welchem Ausmaß die Zahlen in den kommenden Wochen weiter steigen würden, sei derzeit noch ungewiss.

FSME wird vor allem durch Zecken übertragen. Durch einen Stich gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort die Krankheit auslösen. Seltener kommt es laut RKI zur Übertragung über den Verzehr infizierter Rohmilch.

FSME und Borreliose

Eine FSME-Infektion beginnt meist mit grippeähnlichen Symptomen. Später kommt es bei einem Teil der Betroffenen zu Entzündungen der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks. Manche Patientinnen und Patienten haben Spätfolgen wie etwa Lähmungen. Die Erkrankung kann auch tödlich enden. Neben dem FSME-Virus können Zecken die Erreger der Lyme-Borreliose übertragen. Die Krankheit ist wesentlich häufiger. Erstes Symptom einer Borreliose ist oft eine Rötung um die Einstichstelle, später können Nerven, Gelenke und Herz von den Bakterien befallen werden. Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden.