Raucher haben ein doppelt so hohes Risiko für Zahnausfall wie Nichtraucher. Sie leiden zudem wesentlich häufiger unter Zahnfleischerkrankungen wie Parodontose. Das geht aus einem Report hervor, den die Bundeszahnärztekammer gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) vorgestellt hat. Als möglichen Grund nennen die Forscher Schadstoffe aus dem Tabakrauch, die durch immunologische Vorgänge die Zerstörung des Kieferknochens vorantreiben.
Rauchen schädige aber nicht nur Zähne und Zahnfleisch, sondern könne auch Mundhöhlenkrebs verursachen, heißt es in dem Report weiter: Je nach Tabakmenge haben Raucher ein bis zu sechsmal höheres Erkrankungsrisiko. Etwa 10.000 Deutsche erkranken an Krebs der Mundhöhle und des Rachens, rund 4500 sterben daran. 2007 standen diese Erkrankungen bei Männern an Platz 7 und bei Frauen an 16. Stelle der Krebstodesursachen.
Künftig sollen Zahnärzte verstärkt beim Rauchstopp mithelfen. Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer gehen rund 76 Prozent der Erwachsenen und etwa 66 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt. Diese Besuche seien eine gute Möglichkeit, über die Risiken aufzuklären. Der Report liefert allen Zahnärzten einfach umsetzbare Hilfsstrategien für die Raucherberatung.
Rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland raucht. Seit einigen Jahren nimmt der Tabakkonsum, insbesondere bei jungen Menschen, allmählich ab. Den DKFZ-Zahlen zufolge gilt das besonders für die alten Bundesländer.
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