UN-Organisationen melden große Erfolge im Kampf gegen Malaria. Trotzdem bedrohe die tückische Krankheit weiter Milliarden Menschen um den Globus, warnen Experten. Gefährdet sind vor allem junge Kinder in den ärmsten Regionen der Welt.
Die Zahl der Todesfälle durch Malaria weltweit ist seit der Jahrtausendwende um fast die Hälfte zurückgegangen. 2000 waren noch 839.000 Menschen an der Krankheit gestorben. In diesem Jahr wird die Zahl der Todesfälle laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk Unicef auf 438.000 geschätzt.
Während Malaria in vielen Ländern nahezu ausgerottet sei, sei die Gefahr vor allem in Afrika südlich der Sahara weiter groß, warnte die WHO. „Malaria tötet vor allem junge Kinder, besonders solche, die in den ärmsten und abgelegensten Regionen leben“, sagte Unicef-Direktor Anthony Lake. Zwei Drittel aller Menschen, deren Tod mit Malaria in Verbindung gebracht werde, seien Kinder unter fünf Jahren.
Weltweit sind nach WHO-Daten in diesem Jahr geschätzt 214 Millionen Menschen neu erkrankt. Dass auch diese Zahl zurückgehe (2000: 262 Millionen Fälle), liege vor allem daran, dass sich die Menschen besser vor Moskito-Stichen schützten und etwa unter mit Insektiziden behandelten Netzen schliefen.
Seit der Jahrtausendwende seien rund eine Milliarde solcher Moskito-Netze in Afrika verteilt worden. Inzwischen schlafen laut WHO mehr als zwei Drittel aller Kinder unter fünf Jahren in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara unter einem Netz. Außerdem könnte die Krankheit heute mit besonderen Tests schneller erkannt und behandelt werden.
Um die Zahl der Malaria-Fälle wie bei der jüngsten Weltgesundheitsversammlung beschlossen bis 2030 um weitere 90 Prozent zu verringern, müsste viel mehr Geld in die Bekämpfung fließen, erklärte die WHO. Die finanziellen Mitteln sollten sich auf 8,7 Milliarden Dollar (7,7 Milliarden Euro) pro Jahr verdreifachen.
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