Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf rund 101.200 gestiegen. Das seien 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor, berichtete das Statistische Bundesamt.
Die meisten der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt - mit insgesamt 72 Prozent stellten sie die größte Gruppe. Der Anteil der unter 18-Jährigen lag bei drei Prozent, rund acht Prozent waren 40 Jahre und älter. Medizinische Gründe oder eine Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung waren in vier Prozent der Fälle die Begründung des Schwangerschaftsabbruchs.
Dieser ist auch dann möglich, wenn die Frau sich in einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle von einem Arzt oder einer Ärztin beraten lassen hat – das war in 96 Prozent der Fälle der Fall. Fast alle Frauen ließen den Eingriff ambulant vornehmen. In rund 79 Prozent der Fälle gingen die Frauen dazu in eine gynäkologische Praxis, in 18 Prozent in ein Krankenhaus. Für den Schwangerschaftsabbruch fuhren sieben Prozent der Frauen in ein Bundesland außerhalb ihres Wohnortes, hieß es weiter. Mehr als tausend Frauen kamen aus dem Ausland.
Das Thema erhielt kürzlich erneut öffentliches Interesse wegen des Streits um das Werbeverbot für Schwangerschaftsbabbrüche. Mehrere Frauenärzte hatten rechtliche Schwierigkeiten, weil ihnen vorgeworfen wurde, unrechtmäßig für Abtreibungen geworben zu haben. Mittlerweile steht das Werbeverbot jedoch vor dem Aus: SPD, Grüne, Linke und FDP setzen sich für eine Änderung oder gar Abschaffung des diesbezüglichen Paragrafen 219a ein.
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