Das Figurbewusstsein in den Industrieländern ist nach Angaben der Umweltstiftung WWF zur Gefahr für die Hoodia-Pflanze (Hoodia gordonii) im südlichen Afrika geworden. Aufgrund seiner hungerstillenden Wirkung werde das kaktusähnliche Gewächs zwar seit Jahrhunderten von den Bewohnern der kargen Kalahari-Steppe genutzt. Nachdem der Westen den Appetitzügler entdeckt habe, werde der Hoodia-Bestand jedoch für die Herstellung von Diätmitteln regelrecht geplündert, mahnt WWF Deutschland.
Die Pflanze sei zwar seit kurzem auch aus dem Anbau erhältlich, aber illegales Material stamme meist aus den natürlichen Vorkommen. Der Verkauf illegaler Präparate laufe vor allem im Internet.
„Wer den Winterspeck zum Frühlingsanfang wieder loswerden möchte, der sollte trotz aller Verlockungen auf Hoodia-Produkte aus dem Internet verzichten“, sagte WWF-Artenschutzexperte Frank Barsch. Hoodia sei geschützt und dürfe nicht ohne behördliche Genehmigung eingeführt werden.
Nach WWF-Angaben werden zahllose Präparate aus illegal geernteten Beständen hergestellt. Oft sei es schwer, Herkunft und Qualität in Online-Shops nachzuvollziehen. „Manche der angebotenen Präparate enthalten zu wenig oder gar keine Hoodia. Im besten Fall sind diese Mittel wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich“, warnte Barsch. Verstöße gegen die Handelsbeschränkungen könnten Bußgeld- und sogar Strafverfahren nach sich ziehen. Das gelte auch bei Einkäufen über das Internet.
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