Rund 320 Mitarbeiter beschäftigt Wolz, ein Vielfaches von der Zahl, als er vor 34 Jahren die Bahnhof-Apotheke übernahm. Drei Jahre später, 1988, begann die Zusammenarbeit mit der Hebamme Ingeborg Stadelmann und damit eine Erfolgsgeschichte. Stadelmann und Wolz stellten Aromamischungen her und verkauften diese über Apotheken sowie Hebammenpraxen.

Groß- und Zwischenhändler wie Amazon lehnen die Geschäftspartner ab. Wolz ist es wichtig, über die Vertriebskanäle Beratungen anbieten zu können. Fast jede zweite Apotheke in Deutschland wird mit seinen Produkten beliefert. Nicht nur Aromamischungen, sondern auch Teemischungen und homöopathische Arzneien werden vertrieben. Die Rohstoffe sind fair gehandelt und aus nachhaltigem Anbau. Hergestellt und abgefüllt wird alles in hauseigener Produktion.

Daher war in den vergangenen Jahren immer wieder eine Erweiterung der Räumlichkeiten vonnöten. So wurden 2016 ein Anbau in einem benachbarten Gebäude eingeweiht sowie eine Glasbrücke, um diesen mit der Apotheke zu verbinden. Dadurch verdreifachte sich die Fläche der Bahnhof-Apotheke. Sogar der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller war zur Eröffnung des Brückenanbaus eingeladen.

Doch Ausruhen kommt für Wolz nicht in Frage, umtriebig schmiedet der Apotheker Pläne und widmet sich neuen Projekten wie der Renovierung der Bahnhof-Apotheke. Neben dem Stammhaus betreibt er zwei weitere Filialen, eine in Kempten sowie eine im nahegelegenen Wangen. Hinzu kommen ein Naturkostladen mit Bistro gegenüber der Bahnhof-Apotheke, ein Kosmetikstudio, eine Kindertagespflege, ein Duftgarten und ein Blumenladen. Auch Fortbildungsseminare und Vorträge finden regelmäßig in den Räumlichkeiten des Betriebs statt.

Die vergangenen Monate gab es für Wolz, Stadelmann und Mitarbeiter einige Jubiläen zu feiern. 2018 erreichten die Aromamischungen das 30-jährige Bestehen, was mit einem Jubiläumskongress feierlich begangen wurde. Nun jährt sich die Eröffnung der Bahnhof-Apotheke zum 70. Mal. Zudem werden die Produktionsräume im benachbarten Rosenhof 20 Jahre alt.

Grund genug für Wolz, seine Kunden mit einem Festtag zu belohnen: Der Apotheker lud am Samstag zum Tag der offenen Tür ein. Interessierte konnten einen Blick hinter die Kulissen in den Arbeitsalltag in der Apotheke und den Produktionsstätten werfen. Seine Mitarbeiter hat Wolz dabei nicht aus dem Blick verloren. Ein „Chef zum Anfassen“ möchte er sein, präsent, aber nicht zu dominant. Und seinen Angestellten beste Bedingungen: Die Kinder der Belegschaft werden tagsüber in der hauseigenen Kita betreut. Um die Zukunft der Bahnhof-Apotheke muss sich so jedenfalls keine Sorge gemacht werden.